Essen. .
Als die Gewerkschaft IG BAU mit dem ACS-Konzern über eine Job-Sicherung bei Hochtief verhandelte, saß der Betriebsrat nicht mit am Tisch.
Die deutsche Baugewerkschaft und der spanische Konzern ACS haben einen Pakt zur Zusammenarbeit nach einer Übernahme von Hochtief geschlossen. „Mit der Vereinbarung ist die größte Sorge der Hochtief-Mitarbeiter, sie könnten durch die Übernahme ihre Arbeitsplätze verlieren, vom Tisch“, sagte Klaus Wiesehügel, der Chef der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU).
ACS sicherte zu, nach dem Kauf von Deutschlands größtem Baukonzern möglichst auf betriebsbedingte Kündigungen bei den bundesweit rund 11 000 Mitarbeitern zu verzichten. Der Vereinbarung zufolge soll Hochtief eine eigenständige Gesellschaft mit Hauptverwaltung in Essen bleiben. Zudem bekennt sich ACS zur deutschen Arbeitnehmer-Mitbestimmung und respektiert Tarifverträge sowie Betriebsvereinbarungen von Hochtief. Damit seien die Bedenken der IG BAU gegen eine Übernahme von Hochtief durch ACS ausgeräumt, teilte die Gewerkschaft mit. Die Vereinbarung gelte zunächst bis Ende 2013.
Der Hochtief-Betriebsrat war allerdings nicht in die Verhandlungen eingebunden. „Ich bin sehr verärgert“, sagte Betriebsratschef Siegfried Müller im Gespräch mit DerWesten. „Der Betriebsrat hat der IG BAU kein Mandat für Verhandlungen gegeben.“ Auch ein Hochtief-Sprecher zeigte sich vom Vorpreschen der Gewerkschaft überrascht.