Essen. Für knapp drei Millionen Euro ist die Mensa aufwändig umgebaut worden. Seit kurzem sind die Arbeiten beendet. Die Ausgabe ist völlig neu gestaltet worden: Es gibt jetzt sechs statt früher nur drei Kassen. Und hinter der Kasse gibt es jetzt das Besteck. Täglich gehen in der Mensa am Campus Essen rund 2500 Essen über die Theke.
Mensa früher, das ging so: Du kommst ins Foyer, guckst auf den Bildschirmen, was es zu essen gibt. Du gehst die Treppe hoch, und gleich hinter der Eingangstür nimmst du dir ein Tablett und dein Besteck. Dann gehst du zur Essens-Ausgabe – dort, wo es das gibt, was du willst. Du nimmst das Essen, und dann bezahlst du.
Mensa seit der letzten Woche, das geht so: Du kommst ins Foyer, guckst auf den Bildschirmen, was es zu essen gibt. Du gehst die Treppe hoch, und gleich hinter der Eingangstür nimmst du dir ein Tablett.
Nur ein Tablett.
Dann gehst du zur Essens-Ausgabe – dort, wo es das gibt, was du willst. Du nimmst das Essen, und dann bezahlst du. Und hinter der Kasse gibt es jetzt das Besteck. Also gehst du mit dem vollen Tablett da hin, wo es Besteck gibt, und nimmst dir das, was du brauchst.
Ist dieser Unterschied so wichtig? Ja. Denn viele Mensa-Besucher finden die neue Reihenfolge nicht gut. Und das hat nicht nur etwas mit der Macht der Gewohnheit zu tun.
Für knapp drei Millionen Euro ist die Mensa aufwändig umgebaut worden. Seit kurzem sind die Arbeiten beendet. Die Ausgabe ist völlig neu gestaltet worden: Es gibt jetzt sechs statt früher nur drei Kassen – das soll den Durchlauf erleichtern. Die Schlangen sollen kürzer werden. Hintergrund: Die Zahl der Studenten wird wegen des doppelten Abiturjahrgangs 2013 stark ansteigen. Schon im letzten Semester hat die Zahl der Studenten mit mehr als 37.000 einen neuen Höchstwert erreicht. In der Mensa auf dem Campus Essen, dem größten Gastro-Betrieb des Studentenwerks, werden täglich etwa 2500 Essen verkauft.
"Die alte Regelung fand ich besser"
Mittwochmittag, 12.15 Uhr: Es gibt Cevapcici oder Käsespätzle als Hauptgerichte, außerdem – neu! – jetzt immer frische Pizza, und Wok- und Grillstand erweitern das Angebot ebenfalls beträchtlich. „Durch den Umbau haben wir wesentlich mehr Möglichkeiten, das Angebot zu erweitern“, sagt Gerd Schulte-Terhusen, der Leiter der gastronomischen Abteilung des Studentenwerks.
Die Wartezeiten halten sich im Rahmen, doch hinter der Kasse geht das Gedrängel los: Studenten mit ihren vollen Tabletts belagern die Besteck-Ausgabe; es gibt zwei Tische, an denen Messer, Gabel, Löffel, auch Salz und Maggi bereit liegen. Allgemeines Gemurmel, jemand knurrt: „Die alte Regelung fand ich besser.“
Schulte-Terhusen räumt ein: „Das werden wir noch optimieren.“ Die Planung sah vor, dass die Besteck-Tische von allen Seiten zu benutzen sind, doch derzeit kommt man nur von einer Seite an Messer und Gabel. Das erzeugt das Gedrängel. Das wird sich, kündigt Schulte-Terhusen an, noch ändern. Außerdem: „Wir haben noch Platz für einen dritten Tisch.“
Warum ist die Reihenfolge überhaupt geändert worden? „Ein Großteil der Besucher entschied sich früher erst dann für ein Essen, wenn das Besteck bereits auf dem Tablett lag“, erklärt Schulte-Terhusen. „Wenn dann zum Beispiel ein Löffel fehlte, ging man zurück, durch die Schlange, und das erzeugte sofort Stau.“ Die neue Ordnung, davon ist er überzeugt, hilft, die Schlangen langfristig kürzer zu halten. „Die Abläufe sind jetzt wesentlich besser.“