Essen. . Die Gewerkschaft IG Metall zählt nach der Übernahme des Vodafone-Kundencenters im Südviertel durch Arvato nur noch 80 von ehemals 400 Kundenbetreuern.

Die Sprache, die Gewerkschaftssekretär Alfons Rüther wählt, wenn es um das ehemalige Vodafone-Servicecenter an der Rellinghauser Straße geht, ist drastisch: "Die Zerschlagung ist eingetreten." Nach der Übernahme des Standortes durch die Bertelsmann-Tochter und Outsourcing-Dienstleisterin Arvato zum 1. April, geht die IG Metall davon aus, dass nur noch 80 von ehemals 400 Kundenbetreuern dem Standort erhalten bleiben.

"Derzeit sind’s zwar noch rund 100“, sagt Rüther. Die ergäben sich jedoch aus den noch zu beantwortenden Widersprüchen gegen die Übernahme, die die Betroffenen eingelegt haben. Arvato-Pressesprecher Gernot Wolf nennt eine andere Zahl: „Bis jetzt sind circa 150 Personen in Essen zu uns gewechselt."

Zukunft unklar

Was die Zukunft angeht, bleibt vieles im Trüben. "Es wäre zu früh, das Ende des Standortes zu sehen", sagt Rüther. Arvatos Strategie könne nun nur sein, dass man bereits Stellen mit dem angekündigten Wunsch-Lohnniveau ausschreibt, das unter Tarif liegt und später auch für die übernommene Belegschaft gelten soll, um das Kundencenter personell zu stärken.

Dies sei, so Rüther, aber aufgrund von Vereinbarungen mit Vodafone noch nicht möglich. Der Arvato-Sprecher konnte zu diesem Sachverhalt aus zeitlichen Gründen keine Auskunft geben.

Unterdessen hat die IG Metall aber Informationen erhalten, dass die Arbeitsbelastung in den verbliebenen Vodafone-Standorten Ratingen und Düsseldorf gestiegen sein soll. "Es muss katastrophal sein", so Rüther. Fälle, in denen Beschwerden eskaliert oder Anwälte involviert sind, blieben liegen.