Essen. Peter Shug zeigt dem Pflegepersonal und den Ärzten des Essener Uniklinikums, wie sie ganz schnell ganz einfach die kleinen Patienten aufmuntern können. Das Repertoire reicht von einfachen Witzen bis hin zum Zähneputzen ohne Zahnbürste.

Darf ein Clown auch mal traurig sein? Er darf. Zumindest solange er nicht „im Dienst“ ist. Diesen und viele weitere nützliche Tipps gab der weltberühmte Clown Peter Shub an das medizinische Personal der Kinderklinik am Uniklinikum weiter. Nach einem komödiantischen Rundgang durch die Stationen und das Spielzimmer nahm sich der vielfach ausgezeichnete Amerikaner Zeit für einen kurzen Comedy-Workshop. Gut 15 Pfleger und Ärzte ließen den stressigen Klinikalltag ruhen, um zu lernen wie man die jungen Patienten in kurzer Zeit auf andere Gedanken bringt.

Wer jedoch auf einen theoretischen Vortrag gehofft hatte wurde enttäuscht. Tische und Stühle wurden kurzerhand beiseite geräumt – Mitmachen war angesagt. Um keinen Scherz verlegen, gab der Profi in einer Mischung aus Deutsch und Englisch eine humorvolle Einführung in die Comedy. Ob merkwürdige Bewegungen mit dem Zeigefinger, sich mit einer unsichtbaren Person zanken oder einfach mal Zähneputzen ohne Bürste. Was sich banal anhört, bringt selbst die Erwachsenen schnell zum Lachen.

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Ziel des Workshops war es, den Teilnehmern ein kleines Repertoire an Witzen mit auf den Weg zu geben, mit dem sie dann die Kinder am Krankenbett aufheitern können. Neben den pflegerischen Tätigkeiten muss das Personal oft schlichtweg für Aufheiterung sorgen. Ablenkung heißt hier das Zauberwort. Egal wie traurig das einzelne Schicksal auch ist, was zählt sei nur der Moment, so der 54-Jährige. Der Mann weiß wovon er spricht. Sein Sohn verstarb im Alter von nur vier Jahren. Ein Schicksalsschlag, der ihn und seine Arbeit prägte. Für Shub, der regelmäßig als Clown Krankenhäuser besucht, ist die Konfrontation mit dem Leid der „kleinen“ Patienten oft sehr emotional. Schlüpft er in seine Rolle als Spaßmacher ist ihm das allerdings nicht anzumerken.

In der Kinderklinik sind häufiger sogenannte „Clowndoktoren“ zu Gast. „Einen Star wie Peter Shub zu begrüßen, ist aber auch für uns etwas ganz Besonderes“, betonte Christine Harrell, Leiterin für Marketing und Kommunikation am Uniklinikum.