Essen. Die Grünen sind mit Tempo 100 auf der A 44 in Kupferdreh nicht einverstanden. Der Landesbetrieb Straßen NRW hatte die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 80 auf 100 Stundenkilometer heraufgestzt. Nicht hinnehmbar, finden die Grünen und wünschen sich Tempo 80 zurück.

Die Pläne zum Ausbau der A 52 taugen nach dem Ausgang des Ratsbürgerentscheides in Gladbeck aus Sicht der Grünen allenfalls noch als Material für den Papierschredder, Handlungsbedarf bestehe hingegen in Sachen Tempo-Limit auf der A 44 in Kupferdreh.

Dass der Landesbetrieb Straßen NRW auf Geheiß der Bezirksregierung Düsseldorf dort die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 80 auf 100 km/h heraufgesetzt hat, sei nicht hinzunehmen. „Darüber wird nach der Landtagswahl zu reden sein“, so Mehrdad Mostofizadeh, Kandidat der Grünen im Südwahlkreis. Die neue Beschilderung der Ausfahrten führe zudem dazu, dass der Ortskern Kupferdrehs stärker durch Lkw-Verkehr belastet werde, da sich ortsunkundige Fahrer in die Irre leiten ließen.

Sinn der Tempo-Erhöhung?

Horst Becker, bis zur Auflösung des Landtages parlamentarischer Staatssekretär im Verkehrsministerium, hält es für möglich, das Tempo wieder herabzusetzen, auch wenn dies mit Blick auf die Bundesgesetzgebung schwierig sei. Die rechtlichen Hürden für Tempo-Begrenzungen auf Autobahnen aus Gründen des Lärmschutzes seien hoch.

Den Sinn der Tempo-Erhöhung stellen die Grünen gleichwohl in Frage. Erwecke diese doch bei Autofahrern in Fahrtrichtung Innenstadt den Eindruck, dass es nur eine Frage der Zeit sei, wann es auf einer Autobahn weitergehe. Dem Bau des Ruhrallee-Tunnels und der Durchstreckung der A 52 erteilen die Grünen vor dem Urnengang am 13. Mai abermals eine deutliche Absage. „Für uns ist völlig klar: Das wird nicht gebaut“, so Becker. Gedankenspielen aus Bottrop, deren Stadtspitze nach wie vor auf den Bau der A 52 und deren Anschluss an die A 2 setzt, räumt Becker keine Chancen ein. In der Logik des Ratsbürgentscheides in Gladbeck, wo sich eine Mehrheit gegen den Autobahnbau ausgesprochen hat, liege es, dass der Bund nur ein Fragment nicht finanziere.