Essen. . „Solch eine Brutalität habe ich in 50 Jahren Fußball zuvor noch nie erlebt“, sagt Hartmut Rüdig, Geschäftsführer des Bezirksligisten SuS Haarzopf, nachdem ein 18-jähriger Schiedsrichter am Dienstagabend beim Spiel gegen Blau-Weiß Oberhausen von Spielern angegriffen wurde. Die Polizei ermittelt auch gegen einen BWO-Funktionär.
Der glückliche Sieg der Haarzopfer, die sich laut Trainer David Zundler gegen das Abwehrbollwerk der Gäste und deren harte Gangart schwer taten, geriet in den Hintergrund, weil nach dem späten Siegtreffer des SuS einigen Oberhausener Gästen die Sicherungen durchbrannten und die Situation eskalierte.
SuS-Geschäftsführer Hartmut Rüdig schildert als Augenzeuge die Geschehnisse: „Die Partie wurde von Seiten der Gäste sehr provokant und ruppig geführt. Das belegen ja auch ihre drei Feldverweise. Im Anschluss an unser Siegtor und den unmittelbar folgenden Abpfiff kam es dann zu einer Rudelbildung zwischen den Spielern und dem 18-jährigen Schiedsrichter. Dieser ist dann wohl von einem Oberhausener Akteur geschubst worden und zu Boden gegangen. Daraufhin hat er den Ball in die Hand genommen und ist in Richtung Kabine gerannt.“
Eigentlich sei er dort schon fast angekommen, als ihm ein Mann – offensichtlich ein Verantwortlicher von Blau-Weiß Oberhausen – ohne Vorwarnung den Ellenbogen ins Gesicht gerammt habe. Er habe ihn mit solch einer Wucht getroffen, dass der Schiri bewusstlos zu Boden gegangen sei. „Wir haben dann Polizei und Rettungswagen gerufen. Der junge Unparteiische ist dann gemeinsam mit seinen Eltern ins Krankenhaus gebracht worden. Gott sei Dank wird er keine bleibenden Schäden behalten, sondern hat ‚nur‘ Prellungen und Schürfwunden erlitten. Solch eine Brutalität habe ich in 50 Jahren Fußball zuvor noch nie erlebt.“ Die Polizei ermittelt gegen den BWO-Spieler (22) und Funktionär (56).