Die Vorkommnise beim Nachholspiel von BW Lirich bei SuS Haarzopf werden ein juristisches Nachspiel haben.
SuS Haarzopf -
BW Lirich2:1 (0:0)
BW Lirich: Dowedeit; Sanchez, Puszamszies, S. Uzun, Martinic, Link, Horn, Rölver (77. Kaya), Hollweg, Wissen (75. Kücükarslan), F. Uzun.
Gelb-Rot: Horn (65.)
Rot: Link (25.), S. Uzun (75.).
Blutiges Ende einer Bezirksliga-Partie. Das Nachholspiel von BW Lirich bei SuS Haarzopf endete mit einem Polizeieinsatz. Der Liricher Ersatzspieler Marcel Kielczewski soll den Schiedsrichter nach der in den letzten Minuten 1:2 verlorenen Partei geschlagen haben, anschließend soll der stellvertretende Abteilungsleiter der Liricher Marino Palmas den Schiedsrichter mit einem Ellenbogencheck angegangen haben. Der 18-jährige Schiedsrichter wurde mit einem Notarztwagen zur Behandlung in ein Krankenhaus gefahren.
Gegen Kielczewski liegt eine Strafanzeige wegen Körperverletzung vor, gegen Palmas wegen schwerer Körperverletzung. So weit die aktenkundige Lage, so weit die Darstellung aus Sicht des Schiedsrichters und der Essener Zeugen gegenüber der Polizei.
„Falschaussage“
Aus Oberhausener Sicht stellt Trainer Frank Kielczewski die Lage anders dar. „Nach dem Siegtreffer der Haarzopfer kamen die Essener zu unserer Ersatzbank und jubelten dort provozierend. Es kam zu einem Handgemenge, nichts Wildes. Mein Sohn Marcel hat dem Schiedsrichter dann mit zwei Fingern auf die Brust gedrückt. Daraufhin ließ sich der hintenüber fallen. Dann rannte er blind vom Patz und stieß im Kabinengang mit Palmas zusammen. Das war definitiv kein Angriff von Palmas, sondern ein Unfall.“ Palmas musste sich wegen einer Platzwunde und Gehirnerschütterung ebenfalls im Krankenhaus behandeln lassen. Marcel Kielczewski wird Strafanzeige wegen Falschaussage stellen, Palmas dürfte sich anschließen. Gestern waren die Liricher bei einem Anwalt.
Frank Kielczewski: „Ich stelle mich vor meine Mannschaft. Es ist schon seltsam, dass bei Begegnungen in Essen immer Essener Schiedsrichter angesetzt werden. Der Mann war von Beginn überfordert.“
Die Liricher fühlten sich nämlich vom Start an benachteiligt. Erik Link sah früh Rot (25.), laut Kielczewski nach einem allenfalls gelbwürdigen Foul. In Unterzahl gelang den Gästen dennoch die 1:0-Führung durch Jonas Rölver (62.). Drei Minuten später sah Dennis Horn zunächst gelb und dann wegen eines Kommentars zum Schiedsrichter gelb-rot. In der 75. Minute stellte der Referee Sener Uzun mit Rot vom Platz. Kielczewski: Es war ein Foul, aber es war sein erstes und damit keine Platzverweis.“
In dreifacher Unterzahl kämpften die Liricher nun um den Auswärtsdreier. Doch in der ersten Minute der Nachspielzeit gelang den Haarzopfern per Freistoß der Ausgleich, eine Minute später sogar der Siegtreffer. Danach pfiff der Schiedsrichter nicht mehr an und sah sich von den Lirichern bestürmt.
Kielczewski: „Wir sind bisher nie auffällig gewesen und das war auch diesmal so. Gegen die Falschaussagen werden wir privat- und zivilrechtlich vorgehen.“ Über das Geschehen während des Spiels wird die Verbandsspruchkammer urteilen. Noch liegt kein Bericht des Schiedsrichters vor.