Essen. . Die RAG Montan Immobilien geht mit gutem Beispiel voran und lässt sich im Schatten der Kokerei nieder: 250 Mitarbeiter kümmern sich um neues Leben auf alten Bergbau-Flächen. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft flocht zur Eröffnung des zurückhaltenden Baus ihre eigenen Erfahrungen mit dem Strukturwandel ein.
Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte, und deshalb hat er sich ein solches Büro schon immer gewünscht: Wo er Kunden die Arbeit von RAG Montan Immobilien dadurch erklären kann, dass er einfach mit ihnen aus dem Fenster schaut. Sechs Jahre später ist für Professor Hans-Peter Noll dieser Wunsch Wirklichkeit geworden: Statt auf den Hauptbahnhof schaut der Chef der RAG-Tochter künftig auf das durch die Unesco geadelte Gelände der Kokerei Zollverein – einst ein Moloch aus Dreck und Gestank, heute ein „schlafender Riese“, der wie eine gigantische Skulptur das Weltkulturerbe in Stoppenberg prägt und sich zu einer neuen Adresse für Kunst und Kultur, für Gewerbe und Tourismus entwickelt. Und bei RAG Montan Immobilien schaffen sie dafür die Voraussetzungen.
Aus ehemaligen Bergbau-Arealen sollen Standorte mit Zukunft werden
Rund 8000 Hektar, eine Fläche mit dem Ausmaß von 16.000 Fußballplätzen, hat das Unternehmen in gut 30 Jahren von ehemaligen Bergbau-Arealen zu Standorten mit Zukunft entwickelt. Ihre Namen sind im neuen Unternehmenssitz in die Außenverkleidung gefräst: von der Waldsiedlung Zollverein bis zum Biomassepark Hugo, vom Schalker Markt bis zum Kreativquartier Lohberg.
Weitere 1500 Hektar befinden sich aktuell in der Entwicklung, und damit ist das Flächenreservoir längst nicht ausgeschöpft: Wenn 2018 erst einmal der Bergbau in Deutschland ausgelaufen ist, kommen gigantische Areale hinzu – an der Adresse „Im Welterbe 1 - 8“ wird den derzeit 250 Beschäftigten die Arbeit also so schnell nicht ausgehen.
Es gibt schon einige Interessenten für die Flächen
Dass die RAG Montan Immobilien GmbH gebraucht wurde und wird, betonte selbst NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die zur Eröffnung des zurückhaltenden Baus ihre eigenen Erfahrungen mit dem Strukturwandel einflocht – den langen Weg von der rußigen Dunstglocke zum blauen Himmel über der Ruhr: „Es war gut, dass wir diesen Prozess nicht den Märkten allein überlassen haben.“
Und es ist gut, so ergänzte Planungsdezernent Hans-Jürgen Best, dass bei aller Begeisterung fürs Museale „und die Frösche und Lurche, die auf dem Gelände rumquaken“ nun auch die Wirtschaft das Areal entdeckt. RAG Montan Immobilien hat nur den Anfang gemacht, ab 2013 gehen weitere Flächen in die Vermarktung. Die Liste der Interessenten ist lang, wie RAG-Vorstandschef , Bernd Tönjes, gestern mahnte: „Wer da noch zum Zuge kommen will, sollte nicht zögern“. Es winken die Adressen „Im Welterbe 9 -24“. Und ein schöner Blick aus dem Fenster.