Bekommt Essen neben Zeche Zollverein ein zweites Weltkulturerbe?
•
Lesezeit: 2 Minuten
Essen. Die Villa Hügel, die Margarethenhöhe, der Malakowturm der Zeche Carl und die Altenessener Schurenbachhalde: Sie alle könnten zusammen mit 15 anderen Objekten im Revier als „Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet“ in die Weltkulturerbeliste der Unesco eingetragen werden.
Die Villa Hügel, die Margarethenhöhe, der Malakowturm der Zeche Carl und die Altenessener Schurenbachhalde: Sie alle könnten zusammen mit 15 anderen Objekten im Revier als „Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet“ in die Weltkulturerbeliste der Unesco eingetragen werden. So jedenfalls das ehrgeizige Projekt der Dortmunder „Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur“. In Essen beschäftigen sich nun Politik und Verwaltung mit dem Thema.
Es ist nur ein kleines Feld, auf dem der Ball zum ersten Mal offiziell gespielt wurde, aber dafür von „prominenten Veteranen“: Der ehemalige Stadtdirektor und heutige Kulturbeauftragte der Bezirksvertretung V (u.a. Altenessen) Johannes Werner Schmidt bittet den Rat der Stadt und Oberbürgermeister Reinhard Paß, sich für die Aufnahme des Malakowturms der Zeche Carl in die Vorschlagliste für das Weltkulturerbe stark zu machen. Doch ihm und seinem Mitstreiter, dem ehemaligen Leiter des Büros für Stadtentwicklung, Klaus Wermker, geht es um mehr. Sie suchen starke Unterstützer für das gesamte Essener Paket der Stiftung. „Natürlich müssen wir jetzt den OB und Kulturdezernent Andreas Bomheuer überzeugen“, sagt Johannes Werner Schmidt. Und noch eine ganze Menge Leute mehr.
Die Entscheidung fällt im August
In Schmidts Zeit als Stadtdirektor fiel auch der Prozess „Weltkulturerbe Zollverein“. „Und auch damals sollten eigentlich nicht nur die Zechengebäude, sondern das gesamte Umfeld Weltkulturerbe werden. Doch dafür war die Zeit nicht reif, wohl aber jetzt“, so Schmidt. Er rechnet mit guten Chancen.
Schon im kommenden August wird die Entscheidung über die Landesliste der Kulturerbe-Kandidaten fallen. Hier balgen sich insgesamt neun Antragsteller um zwei Plätze. Bringt die Stiftung ihr Industriekultur-Paket unter, werden die einzelnen Objekte noch einmal genau geprüft. Die nächste Stufe wäre die Bundesvorschlagliste, über die die Kultusministerkonferenz der Länder 2014 entscheiden will. Diese Liste wiederum ist von der Anzahl der Positionen nicht eingeschränkt, sollte aber auch nicht zu voll sein. Voraussichtlich ab 2015 wird die Unesco dann entscheiden. Marita Pfeiffer, Pressesprecherin der „Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur“: „Das kann aber auch nach 2015 noch einige Jahre dauern. Für das Projekt braucht man eben einen langen Atem.“
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.