Duisburg. .
Nach dem Wegfall der Studiengebühren ist die Duisburg-Essener Universitätsstiftung auf neue Geldgeber angewiesen. Das ist deshalb besonders dramatisch, weil sich die 2007 gegründete Stiftung ausschließlich um jene kümmert, die sonst durchs Raster fallen würden – ausländische Studenten, die unverschuldet in Not geraten. „Sie haben keinen Anspruch auf BAföG oder andere Fördermöglichkeiten“, erklärt Patrick Hintze (26), Vorsitzender des Stiftungskuratoriums.
Bisher wurden fünf Prozent der Studentengebühren für den Aufbau der Stiftung benutzt. Das Kapital liegt jetzt bei fünf Millionen Euro. Aus den Zins-Erträgen werden die Spenden finanziert. Geholfen wird nur jenen, die vorher die offiziellen Sozialberatungsangebote in Anspruch genommen haben, die Studentenwerk oder Uni zur Verfügung stellen. Jene schlagen Kandidaten vor, die unterstützt werden sollen. Selbst bewerben kann man sich nicht.
Förderer gesucht
Gefördert wird teilweise mit 670 Euro monatlich, das ist der BAföG-Höchstsatz. „Bislang sind 14 Stipendiaten gefördert worden“, berichtet Hintze. „Sie befanden sich zum Zeitpunkt der Antragstellung zumeist in einem fortgeschrittenen Abschnitt ihres Studiums und waren mit einer unerwarteten Notsituation konfrontiert.“ Bislang wurden auch 139 „einmalige Beihilfen zur Säuglingsausstattung“ in Höhe von 260 Euro gezahlt: Denn Notsituationen entstehen nicht selten durch ungewollte Schwangerschaften.
Obwohl der Ausfall durch die Studiengebühren durch sogenannte „Kompensationsmittel“ durch das Land ausgeglichen wird, hat die Stiftung jetzt ein Problem. Denn Geld vom Land darf nicht für Stiftungszwecke verwendet werden. „Das ist immer so bei Steuermitteln, ich habe es mir persönlich von der Ministerin erklären lassen“, sagt Hintze. Entsprechend würden jetzt neue Förderer gesucht – in Abgrenzung zum „Deutschland-Stipendium“, das die Uni erfolgreich einwirbt. Die Stiftung kann zwar weitere Stipendien vergeben – aber: „Es gibt viel mehr Fälle, als wir fördern können“, so Hintze.