Essen. . Schlecker ist pleite. Die Nachricht ist für die Essener Filialmitarbeiter ein weiterer, bitterer Tiefschlag. Ausbleibende Warenlieferungen und Filialschließungen bereiten ihnen bereits seit Monaten Kopfschmerzen. In Essen schließt am 25. Januar die Filiale an der Altendorfer Straße / Röntgenstraße.
Die größte deutsche Drogeriekette Schlecker ist pleite. Diese Nachricht sorgte auch in den Essener Filialen des Ulmer Unternehmens für besorgte Gesichter. „Wie wird es jetzt wohl weitergehen?“ - Diese Frage beschäftigt die Mitarbeiter allerdings nicht erst seit der Bekanntgabe der Insolvenz. „Wir bekommen schon seit einiger Zeit immer weniger Waren“, berichtet eine Mitarbeiterin einer Filiale im Essener Süden. Besonders auffällig: Vor allem die Hausmarken werden immer seltener mitgeliefert. „Dabei sind gerade von unseren eigenen Produkten noch welche ausgezeichnet worden. Und genau die fehlen jetzt in unserem Sortiment.“
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Tatsächlich klaffen große Lücken dort, wo große Pappschilder mit „Sehr gut“- Testergebnissen Badesalze und Lippenpflegestifte der Eigenmarke bewerben. „Wir räumen teilweise andere Waren dorthin, damit es nicht so leer aussieht. Den Kunden fällt das doch auch auf, wenn etwas fehlt“, erzählt die Mitarbeiterin von den Versuchen, die Filiale weiterhin attraktiv zu halten. Ärgerlich wird es für sie und ihre Kolleginnen vor allem dann, wenn Kunden die im Prospekt beworbene Ware nicht in der Filiale vorfinden. „Da muss man dann um Verständnis bitten.“
Quälende Ungewissheit
In der Filiale im Essener Süden hatte die Pleite-Nachricht des Unternehmens wenig Einfluss auf das Alltagsgeschäft. Schlechte Nachrichten sei man ja bereits gewohnt. Noch drängender als vorher stelle sie sich jetzt allerdings die Frage, wie ihre Filiale von den „Großen“ im Unternehmen gesehen wird, erzählt die Mitarbeiterin. „Man rechnet irgendwie schon damit, dass man eines Morgens zur Arbeit kommt und dann hängt da der Zettel, dass wir schließen“, berichtet sie von der quälenden Ungewissheit. Ein Gefühl, mit dem sie nicht alleine sei, man tausche sich untereinander im Essener Kollegenkreis aus. „Ich kenne auch Kolleginnen, deren Filialen geschlossen werden, da macht man sich natürlich noch mehr Gedanken.“