Essen. Die Kliniken Süd haben die Freiwilligendienste von der Pflege abgekoppelt und so acht Stellen geschaffen.
Die Krankenhäuser in Werden hatten mit dem Wegfall der Wehrdienstpflicht schwer zu kämpfen. Denn sie konnten nicht alle ihrer frei gewordenen Zivildienst-Stellen mit Bundesfreiwilligen (Bufdi) besetzen. So haben sie einen neuen Patientenbegleit- und Transport-Dienst eingerichtet.
Das sei keine Folge von Bufdi-Mangel gewesen, sagt Klinik-Sprecherin Manuela Raudasch. Es hätten sich durchaus Freiwillige beworben: Zurzeit absolvieren in den Kliniken Süd zwei ihren Bundesfreiwilligendienst und drei ihr Freiwilliges Soziales Jahr. Früher hätten sie in der Regel vier bis sechs Zivildienstleistende gehabt.
Neuer Patientenbegleit- und Transportdienst
Nun hätten aber die Freiwilligen ganz andere Erwartungen als die Zivildienstleistenden, die nicht ganz so anspruchsvoll gewesen seien. Ihr freiwilliger Einsatz dient oft der Berufsvorbereitung. So mache das freiwillige Jahr für diejenigen, die später den Beruf der Hebamme ergreifen wollen, Sinn, wenn sie Kreißsaal arbeiten und nicht Laborgänge erledigen.
„Diese Perspektive haben wir ihnen natürlich ermöglichen wollen“, sagt Manuela Raudasch. Die Konsequenz für die Kliniken Süd: Sie haben die Freiwilligendienste von den Pflegeaufgaben abgekoppelt und einen neuen Patientenbegleit- und Transportdienst geschaffen. Das acht neuen Mitarbeitern jeweils eine Stelle in Teilzeit brachte.
Während also künftige Hebammen jetzt in den Alltag rund um die Geburt im Krankenhaus hineinschnuppern, holen die neuen Beschäftigten zum Beispiel Patienten auf der Station ab, begleiten sie zu Untersuchungen oder zur Behandlung. Zu ihren Aufgaben gehört es, Formulare auf den Weg zu bringen oder auch Blutproben im Labor abzuliefern.
Ein Stück mehr Sicherheit und Komfort
Um ihre neuen Stellen antreten zu können, seien die Kollegen geschult worden. Dazu gehörte der Umgang mit Patienten und deren Angehörigen sowie erste Hilfe und Hygienemaßnahmen.
Cornelia Schmiegelt, stellvertretende Pflegedirektorin, fasst zusammen: „Für unsere Patienten bedeutet das ein Stück mehr Sicherheit und Komfort, gleichzeitig werden die Pflegekräfte auf den Stationen deutlich entlastet“. Während sich die Freiwilligen auf ihre Berufswahl konzentrieren.