Essen. . Marie ist bei den neugeborenen Mädchen der beliebteste Name, 101 sind so benannt worden. Zu den beliebtesten Essener Vornamen zählt 2011 bei den Jungen neben Maximilian auch Alexander. Die Zahl der Geburten sinkt weiter - laut Statistik des Standesamtes wurden im Vorjahr 5023 Babys geboren.
Rafael Christof ist eines der ersten Babys, die 2012 in Essen auf die Welt gekommen sind. Ob er mit seinen Vorname einen Trend setzen wird, ist noch offen. Fest stehen die Spitzenreiter für das Vorjahr: Marie bei den Mädchen, 101 sind so benannt worden. Bei den Jungen liegen Alexander und Maximilian mit je 61 Kindern auf Platz eins.
Marie ist der Mädchenname, der in Essen seit zehn Jahren seinen ersten Rang nur in den Jahren 2007 und 2005 abgegeben hat. An Sophie. Steht Sophie nicht auf Platz eins, dann ganz sicher auf dem zweiten. Ähnlich ist es bei den Namen der Jungen, bei denen Alexander und Maximilian sehr häufig die ersten beiden Plätze belegen. 2008 war es Luca. 2006 und 2007 rangierte Leon ganz oben.
Insgesamt sind im Vorjahr laut Statistik des Standesamtes 5023 Babys geboren worden. Ein Abwärtstrend. In den Jahren 2002 bis 2008 hatte sich die Zahl der Geburten bei rund 5300 eingependelt. In den 80ern lag sie noch bei etwa 5700. Ein geburtenstarkes Jahr hingegen war 1990 mit 6457 Neugeborenen. Bei denen liegen die Jungen immer ein bisschen vorn: Durchschnittlich 51 Prozent der Essener Babys sind männlich. Dabei liegt tendenziell Frohnhausen als Stadtteil mit den meisten Geburten vorn: 2011 waren es knapp 300.
Bruno, Oskar, Theodor oder Paul auf dem Vormarsch
Bei der Suche nach einem Vornamen für den Nachwuchs, haben die Eltern heute laut Rechtsprechung eine größere Auswahl. So sind zum Beispiel Namen anderer Kulturkreise möglich. Laut Standesamt gibt es etwa 40 Prozent beurkundete Geburten, bei denen ein oder beide Elternteile eine ausländische Staatsangehörigkeit oder einen Migrationshintergrund haben. Allerdings kämen in der Rangliste der Vornamen auf den Plätzen eins bis 60 nur drei erkennbar muslimische Namen vor. Das sei deshalb umso erstaunlicher, da Muslime lediglich in sehr vereinzelten Ausnahmefällen nichtmuslimische Vornamen erteilten. Für alle gilt: Der Vorname muss als solcher erkennbar sein, darf kein Orts- oder Familienname sein und muss das Geschlecht des Kindes erkennen lassen. Bei unbekannten oder ungeläufigen Namen prüft das Standesamt die Kriterien. Helfen können auch die Gesellschaft für Namenskunde an der Uni Leipzig oder die Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden.
Blickt man heute in Essener Baby-Bildergalerien im Internet, so heißen Babys Chelsea, Sunny Anastasia, Kiara oder Kimberly. Und die Jungen Jayson oder Luke. Aber viel öfter sind auf den Internet-Seiten der Kliniken Süd oder Nord oder auch denen des Alfried-Krupp-Krankenhauses Neugeborene Namen wie Sarah Sophie, Paulina, Mathilda, Lotte, Lisbeth oder Greta zu lesen. Bei den Jungen Bruno, Oskar, Theodor oder Paul Henri.
„Eltern schätzen heute individuelle Vornamen"
Die meisten haben europäischen oder biblischen Ursprung, schätzt das Standesamt. Dabei scheint es, dass die mit französischen und englischen Wurzeln oder Klang in der Rangfolge weiter nach hinten gerückt sind. Dazu zählen Jacqueline oder Chantal, Kevin oder Justin. Dabei lag Justin 2003 immerhin auf Platz vier (2004: Platz neun).
Was im Standesamt bei der aktuellen Namensgebung ebenfalls auffällt: „Die Anzahl von Vornamen, die nur einmal im Jahr erteilt wurden, ist heute höher als vor 20 oder 30 Jahren.“ Die Bandbreite sei deutlich erkennbar. „Eltern schätzen heute individuelle Vornamen.“
Einige Kinder erhalten gleich mehrere, möglich sind laut Namensrecht bis zu fünf. Seit 2001 hatten in Essen pro Jahr jeweils rund 3000 Neugeborene einen Vornamen, etwa 1800 zwei, bis zu 200 drei Vornamen und rund 20 drei. Zu Essener Mehrfach-Namen zählen bei den Babys 2007-2011: Benedikt Theodor, Hugo Hieronymus, Lasse Thomas und Robert Carl Martin. Mädchen heißen Mia Marleen, Eva Renate oder Amelia Brigitte Jennifer.