Essen. . Der Landtag hat einen Gesetzentwurf der CDU-Fraktion angehört, nach dem Kommunen künftig ein Alkoholverbot aussprechen können. Bei der Stadt Essen wird ein Alkoholverbot nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Allerdings gebe es viele Phänomene in einer Großstadt, die man aushalten müsse, sagte Peter Renzel.
Die Stadt Essen schließt ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen nicht grundsätzlich aus. Sozialdezernent Peter Renzel (CDU) betonte allerdings: „Uns geht es darum, sicherheitspolitische und sozialpolitische Interessen auszubalancieren.“ Im Landtag wurde am Donnerstag ein Gesetzentwurf der CDU-Fraktion angehört, der den Kommunen ermöglichen soll, Alkoholkonsum im öffentlichen Raum zu verbieten.
Renzel erklärte, man wolle die möglichen Effekte eines solchen Verbots zunächst analysieren. Es gebe es in der Innenstadt einige „neuralgische Punkte“ wie den Abgang zum Handelshof gegenüber dem Hauptbahnhof, den Platz um die Marktkirche oder den Weberplatz, wo sich trinkfreudige Punks, alkoholabhängige Obdachlose und andere Süchtige treffen. „Wir nehmen diese Punkte in den Blick, zumal es immer wieder einmal Beschwerden von Bürgern oder Geschäftsleuten gibt, die wir ernst nehmen.“ Es müsse aber auch darum gehen, den Betroffenen mit Beratungs- und Therapieangeboten wie dem Café Kibbel zu helfen. Man setze außerdem auf die Ordnungspartnerschaft, die eng mit der Suchthilfe zusammenarbeite.
Renzel zeigte sich skeptisch, ob ein Trinkraum nach Dortmunder Vorbild, einen besseren Zugang zu Alkoholikern ermöglichen würde. „Wir kennen die Menschen alle und sprechen sie verstärkt an.“ Man werde in nächster Zeit die Erfahrungen in Dortmund beobachten; prinzipiell halte er jedoch nichts von einer Politik, die Süchtige vor allem aus dem Stadtbild entfernen wolle: „Es gibt viele Phänomene einer Großstadt, die man aushalten muss.“