Essen. Die Stadt will im nächsten Jahr 36 verkaufsoffene Sonntag an 20 Terminen freigeben. Das sieht eine Verordnung vor, die der Ausschuss für öffentliche Ordnung am Mittwoch beraten soll. Vorschläge für eine Reduzierung der Sonntags-Einkaufstage hat die Stadt zurück gestellt.
Im Januar diesen Jahres hatte eine Erklärung der beiden Stadtkirchen eine Diskussion in Gang gesetzt, in deren Verlauf Bezirksvertreter sich gegen zu viele verkaufsoffene Sonntage ausgesprochen hatten. Stadtdechant Jürgen Cleve und Superintendent Irmenfried Mundt hatten in einer gemeinsamen Erklärung gewarnt. „Die Zahl der Sonntage, an denen in ganz Essen flächendeckend die Sonntagsruhe eingehalten wird, sinkt weit unter das erträgliche Maß.
"Menschen brauchen den Sonntag"
Viel zu oft wird es dann irgendwo in Essen einen verkaufsoffenen Sonntag geben.“ Und: „Menschen brauchen den Sonntag. Der Sonntag unterbricht den Kreislauf von Arbeit und Konsum.“ In der folgenden Debatte hatte der Einzelhandelsverband gefordert, die Stadt möge statt der Zahl der verkaufsoffenen Sonntage die Zahl der Sonntags-Trödelmärkte reduzieren, die dem ansässigen Handel Schaden zufügten.
Kaufrausch am Sonntag
Weil eine Ladenöffnungs-Diskussion derzeit auf Landesebene läuft, sieht die Verwaltung „derzeit keinen Grund, einen vorgeschlagenen Termin zurückzuweisen“. So können in jedem größeren Stadtteil bis zu vier Verkaufs-Sonntage im Jahr stattfinden. Im Süden der Stadt wurden acht Sonntage angemeldet, weil die Werbegemeinschaften in Kettwig und Werden je vier Veranstaltungen durchführen wollen. In der Innenstadt sind die Geschäfte geöffnet am 1. April (Ostermarkt), 30. September (Herbstfest), 28. Oktober (Lichtwochen) und 16. Dezember (Weihnachtsmarkt).