Essen. Schon vor elf Jahren wollte Heinz-Dieter Felsner, besser bekannt als „Konfetti-Dieter“, Karnevalsprinz werden. In diesem Jahr ist er es geworden. Stets an seiner Seite: Stadtprinzessin Petra Felsner.
Schon vor elf Jahren wollte Heinz-Dieter Felsner gerne Karnevalsprinz werden. Das erzählte er seiner Frau. Die reagierte damals so: „Um Himmels willen, dann überwintere ich auf Ibiza!“
Heute ist alles anders: Petra Felsner ist derzeit Essens amtierende Karnevalsprinzessin an der Seite von Heinz-Dieter. „Ich war damals völlig verständnislos“, bekennt die aktuelle Stadtprinzessin heute. Sie habe sich schnell besonnen und beruhigt: „Man kann ja nichts ablehnen, was man nicht kennt.“
In Wahrheit, so vermutet die gebürtige Oberhausenerin und „damit haarscharf Rheinländerin“, habe das Karnevals-Gen wohl schon damals in ihr geschlummert. „Klar, der Rosenmontagszug war früher Familientradition. Aber als ich älter wurde, hatte ich mit dem Thema erst mal nicht mehr viel am Hut.“
Karneval schon seit der Kindheit
Ganz anders ist das bei Gatte Hans-Dieter: „Mich hat der Karnevalsvirus schon in früher Jugend befallen. Meine Mutter hat damals in einer Gaststätte geputzt. Ich hab’ oft nach den Veranstaltungen gefegt“, erinnert er sich. „Wenn am Abend vorher eine große Karnevalssause war, fand ich das immer besonders toll.“
Und so zog er schon bald „ganz schnieke verkleidet“ und lauthals singend durch die Kneipen. „Hat mir immer was Leckeres zu essen eingebracht.“ Daher habe er auch nicht lange überlegen müssen, als Bekannte ihm Jahre später die Regentschaft ans Herz legten.
Seinen Spitznamen aus dieser Zeit trägt er noch heute: Konfetti-Dieter. „Nein, es stört mich nicht, wenn die Leute mich noch so nennen“, sagt er. „Aber es ist schade, dass der Karneval in der öffentlichen Wahrnehmung mit so viel Klischees behaftet ist.“ Schließlich ginge es nicht bloß ums „bierselige Feiern“. Seine Frau nickt und ergänzt: „Allein der Essener-Karnevals-Verein hat an die 150 Termine im Jahr, viele davon in Altenheimen oder Einrichtungen für Kinder.“
"Kinder sind das schwächste Glied in unserer Gesellschaft"
Ihr Engagement, obwohl zeit-und kostenintensiv, sei eine Herzensangelegenheit: „Ich sehe darin den eigentlichen Sinn unserer Regentschaft“, so Petra Felsner. Ihre Unterstützung gelte besonders der Kindernotaufnahme Spatzennest. „Kinder sind das schwächste Glied in unserer Gesellschaft, und wenn man sieht, wie sie leiden, muss man einfach helfen“, erklärt die 55-Jährige.
Bereits vor einigen einigen Jahren liebäugelte das Ehepaar übrigens mit der Prinzenschaft. Doch dann wurde Hans-Dieter Felsner krank, hatte eine schwere Operation zu überstehen. „Dann rücken natürlich erst mal andere Dinge in den Vordergrund“, erzählt der 58-Jährige. Familie und Freunde hätten ihnen in dieser Zeit viel Kraft gegeben. „Dafür sind wir noch heute sehr dankbar“, ergänzt seine Frau. „Wenn man auch Unglück und Kummer erlebt hat, weiß man das Leben umso mehr zu schätzen.“
Weihnachten gehört der Familie
Und genau dieses ist momentan sehr turbulent. „Manchmal kommen wir erst nachts nach Hause und haben den ganzen Tag noch nichts gegessen“, erzählt Petra Felsner. Daher kochten sie nun für harte Tage vor: „Unser Gefrierschrank ist voller Einzelportionen von Suppen und Eintöpfen“, lacht ihr Mann.
Regentschaft hin oder her, Weihnachten und die Adventszeit gehörten noch immer der Familie, sind sich beide einig. Und so ziert auch in diesem Jahr ein bunter Adventskranz den heimischen Wohnzimmertisch der Felsners – wenn auch die erste Kerze aus Zeitnot erst spät am Abend angezündet werden konnte.
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