Essen-Karnap.
Mit einem Netz aus Drainagen, Brunnen, Kanälen und Gräben will die Emschergenossenschaft die nassen Karnaper Keller trocken legen. Genossenschafts-Chef Jochen Stemplewski stellte die Pläne dafür bei der Genossenschaftsversammlung in Bochum vor.
Auf einer Fläche von 134 Quadratkilometern im nördlichen Ruhrgebiet wird die Emschergenossenschaft gemeinsam mit den Mitgliedsstädten einen Masterplan entwickeln. Getestet werden soll die Zusammenarbeit bei vier Pilotprojekten in Karnap, Bochum, Gelsenkirchen und Herten. Stempleweski:
„Auf dieser Grundlage kann im nächsten Jahr ein Konsens zwischen den Beteiligten darüber hergestellt werden, wie Grundwasserbewirtschaftung als Gemeinschaftsaufgabe dauerhaft in einer verabredeten Arbeitsteilung von den Städten und der Emschergenossenschaft wahrgenommen werden soll.“
Keine gesetzliche Grundlage
Dieser Konsens ist eine wichtige Grundlage für die Finanzierung der Trockenlegung des Ruhrgebiets-Nordens. Die Emschergenossenschaft schätzt, dass sie mehr als 80 Millionen Euro kosten könnte. Die Stadt Essen soll sich daran beteiligen, sieht aber derzeit keine Handhabe, ihre Kosten etwa mit einer Gebühr auf die Bürger umzulegen. Dazu gibt es keine gesetzliche Grundlage.
Deshalb sagt Stemplewski auch: Das technische Rüstzeug für die Grundwassersanierung ist bei der Emschergenossenschaft vorhanden. Aber: „Klare rechtliche Regelungen, eine gesicherte Finanzierung und ganzheitliche wasserwirtschaftliche Lösungen für die Region sind gefragt.“ Hier kommt aus seiner Sicht auch das Land als Gesetzgeber ins Spiel.
Für die Pilotprojekte ist mindestens die Anschubfinanzierung gesichert. Der Genossenschaftsrat hat für den ersten Bau- und Maßnahmenplan 3,2 Millionen Euro freigegeben.