Essen. Die Stadt Essen will die Betreuung von Kleinkindern in den kommenden Jahren deutlich verbessern: 35 Prozent der unter Dreijährigen sollen bis 2015/16 einen Platz in einer Kita oder bei einer Tagesmutter erhalten. Insgesamt will die Stadt 200 neue Kita-Gruppen einrichten.

In einem gewaltigen Kraftakt will die Stadt die Betreuungsangebote für Kleinkinder ausbauen: Bis zum Kindergartenjahr 2015/16 sollen 35 Prozent aller Jungen und Mädchen unter drei Jahren einen Platz in einer Kita oder bei einer Tagesmutter erhalten. Das entspricht einem Zuwachs von 2000 Plätzen in der so genannten U-3-Betreuung.

Schon bis zum Jahr 2013 soll jedes Kind zwischen drei Jahren und der Einschulung einen Kitaplatz bekommen. Um die Ziele zu erreichen, sollen bis zu 200 neue Kitagruppen entstehen und bis zu 400 Fachkräfte eingestellt werden.

„Wir sind nicht am Ziel, aber wir tun alles, um Lösungen zu finden“, erklärte Oberbürgermeister Reinhard Paß (SPD) auf einer Pressekonferenz am Freitag, und Sozialdezernent Peter Renzel (CDU) unterstrich: „Wir brauchen keine neue Motivation in Sachen Kinderbetreuung.“ Anlass für diese Klarstellungen waren die am Montag vom Statistischen Landesamt IT.NRW veröffentlichten Zahlen, nach denen Essen bei der U-3-Betreuung aktuell eine Versorgungsquote von mageren 14,9 % erziele.

„IT. NRW hat falsche Zahlen gemeldet, tatsächlich liegt die Quote bei 22,4 Prozent“, betonte Renzel. Für 13 633 Kinder unter drei Jahren gebe es derzeit 3047 Betreuungsplätze. Renzel räumt jedoch ein, dass die Stadt das vom Gesetzgeber angepeilte Ziel von 35 Prozent nicht bis zum Kindergartenjahr 2013/14 erreichen werde. Dabei könnte schon dieser Wert zu niedrig angesetzt sein: Bei den Zweijährigen suchten etwa Zweidrittel der Eltern eine Betreuung, in manchen Stadtteilen sogar 80 bis 90 Prozent, so Renzel. Möglich sei, dass manche von ihnen den Klageweg beschreiten, wenn ab August 2013 schon Kinder ab 12 Monaten einen Rechtsanspruch haben. „Rechtsanspruch heißt 100 Prozent – das ist klar.“

Kinderfest der Kitas

Der KiTa Zweckverband feiert am Samstag, 02.07.2011 das größte Kindergartenfest in NRW auf dem Burgplatz in Essen. Foto: Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Der KiTa Zweckverband feiert am Samstag, 02.07.2011 das größte Kindergartenfest in NRW auf dem Burgplatz in Essen. Foto: Ulrich von Born/ WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Ein großes Kreuz aus lauter kleinen bunten Stempelkreuzen soll hier entstehen.
Ein großes Kreuz aus lauter kleinen bunten Stempelkreuzen soll hier entstehen. © WAZ FotoPool
Kinder wischen dem Clown die Farben aus dem Buch - großer Spaß!
Kinder wischen dem Clown die Farben aus dem Buch - großer Spaß! © WAZ FotoPool
Die Kitas präsentierten sich in eigenen Zelten.
Die Kitas präsentierten sich in eigenen Zelten. © WAZ FotoPool
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Erinnerungsfoto von Laura und Lora vor der Tür des Bischofshauses.
Erinnerungsfoto von Laura und Lora vor der Tür des Bischofshauses. © WAZ FotoPool
NRW - Familienministerin Ute Schäfer las im Lesezelt Kindern aus *Hektor, der Schlechte-Laune-Hase* vor.
NRW - Familienministerin Ute Schäfer las im Lesezelt Kindern aus *Hektor, der Schlechte-Laune-Hase* vor. © WAZ FotoPool
Das machte den Kindern und ihr selbst allerdings gute Laune.
Das machte den Kindern und ihr selbst allerdings gute Laune. © WAZ FotoPool
Malen beim Schwingen konnten Kinder wie hier Batuhan an diesem Stand.
Malen beim Schwingen konnten Kinder wie hier Batuhan an diesem Stand. © WAZ FotoPool
Auftritt der WDR - Maus.
Auftritt der WDR - Maus. © WAZ FotoPool
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Kinder aus Duisburger Kitas traten gemeinsam im Musical von Noah und dem Regenbogen auf der Bühne auf.
Kinder aus Duisburger Kitas traten gemeinsam im Musical von Noah und dem Regenbogen auf der Bühne auf. © WAZ FotoPool
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Der Eltern-Fanclub vor der Bühne.
Der Eltern-Fanclub vor der Bühne. © WAZ FotoPool
Die Akteure und Besucher hatten Glück mit dem Wetter, es gab nur einige wenige Regentropfen.
Die Akteure und Besucher hatten Glück mit dem Wetter, es gab nur einige wenige Regentropfen. © WAZ FotoPool
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Freilich hat Essen selbst für die 3- bis 6-Jährigen bisher nur eine Versorgungsquote von 92 Prozent. 250 Kinder hätten einen Rechtsanspruch angemeldet; es gebe aber auch 280 freie Plätze. „Wenn einer ausschließlich in die Bärchengruppe von Frau Meier will, können wir natürlich nicht helfen“, sagt Renzel. Um die Wünsche nach wohnortnaher Betreuung zu erfüllen, spreche man mit allen freien Trägern über Um- und Ausbau-Möglichkeiten. Schließlich sind ohnehin nur ein Fünftel der 15 985 Kita-Plätze städtisch.

Und noch etwas darf nicht verschwiegen werden: Während derzeit fast die Hälfte der Kita-Plätze 45 Stunden umfassen, wird man beim Ausbau verstärkt auf 25 und 35-Stunden-Angebote setzen: Nur ein Viertel der neuen Plätze sollen 45 Stunden umfassen.

Fast 140 Millionen Euro im Jahr koste die Kita-Betreuung in Essen, die Hälfte davon trage die Stadt. Darum brauche die klamme Kommune nicht nur Investitionszuschüsse für neue Plätze: „Berlin und Düsseldorf sollten uns lieber bei den Betriebskosten entlasten.“