Essen. . Eine „Friedensdemonstration gegen den Terror in der Türkei“ in der Essener City ist zum Ende hin eskaliert. Ein massives Polizeiaufgebot war im Einsatz. Im Hauptbahnhof stießen die türkisch-stämmigen Teilnehmer mit kurdischen Demonstranten zusammen.
Nach zwei zunächst friedlichen Kundgebungen in der Innenstadt, bei der sich türkische und kurdische Demonstranten gegenseitig Terrorismus vorwarfen, ist es am Hauptbahnhof zu Krawallen gekommen, die den Verkehr zeitweise lahm gelegt haben. Es gab nach Polizeiangaben acht Festnahmen.
Die Polizei hatte ein Großaufgebot zusammen gezogen, um die beiden Kundgebungen zu trennen. Aus ganz NRW waren all die Einheiten der Einsatzhundertschaften gekommen, die nicht im Papst-Einsatz in Berlin, Erfurt und Freiburg gewesen waren. Auf dem Willy-Brandt-Platz und später auf dem Kennedyplatz demonstrierten rund 200 Türken gegen die „Terroranschläge“ der kurdischen Arbeiterpartei PKK in Ankara und anderswo. Ihr Slogan: „Wir wollen Frieden - was wollt ihr?“ Zeitgleich verurteilten auf dem Burgplatz rund 20 Demonstranten im Namen der PKK des „Staatsterror“ gegen das kurdische Volk.
Lage schien sich zu entspannen
Nach der Auflösung beider Kundgebungen gegen 16.30 Uhr schien sich die Lage zu entspannen. Doch am Hauptbahnhof eskalierte die Konfrontation: Dort standen sich plötzlich trotz der massiven Polizeipräsenz Angehörige beider Gruppen feindlich gegenüber. Die Auseinandersetzung verlagerte sich in die Bahnhofshalle. Vor den Augen entsetzter Reisender versuchten beide Gruppen die Polizeiabsperrungen zu durchbrechen, während Sympathisanten beider Lager von der Verteilerebene Flaschen und Gegenstände warfen.
Demos - Kurden und Türken
Während die Landespolizei die Ein- und Ausgänge zum Bahnhof blockierte, damit nicht noch mehr Angehörige beider Lager nachdrängen konnten, bildeten immer mehr Bndespolizisten einen Keil zwischen den beiden Gruppen. Zehn Kurden setzten Beamte der Einsatzhundertschaft am Aufgang zur Verteilerebene fest, ihre Kollegen schlossen eine Gruppe von rund 50 Türken am nördlichen Eingang ein. Erst nach etwa 45 Minuten hatte die Polizei den Konflikt im Griff. So lange war auch der Busverkehr unterbrochen. Der Autoverkehr staute sich vor Polizeiabsperrungen an der Hachestraße und der Freiheit.