Ankara. . Bei einer Explosion in der türkischen Hauptstadt Ankara sind am Dienstagvormittag drei Menschen getötet worden. Mindestens 15 Personen seien verletzt worden, hieß es. Die Regierung geht von einem Anschlag aus. Zu der Tat bekannte sich noch niemand.

Bei der Explosion eines Autos vor einer Schule in der türkischen Hauptstadt Ankara sind am Dienstag drei Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 15 weitere Menschen seien bei der Detonation verletzt worden, sagte der türkische Innenminister Idris Naim Sahin. Höchstwahrscheinlich habe es sich um einen Terroranschlag gehandelt.

Sahin erklärte weiter, drei Leichen seien in einem Gebäude in der Nähe des Anschlagsorts entdeckt worden. Das Auto sei vor einer Woche gekauft worden, aber nicht bei den Behörden registriert. Vize-Ministerpräsident Bülent Arinc sagte, es lägen Informationen vor, wonach die Detonation im Innenstadtbezirk Kizilay durch eine in einem Auto versteckte Bombe verursacht worden sei. Zu der Tat bekannte sich niemand.

Brennender Benzinkanister

Gouverneur Alaaddin Yüksel und ein örtlicher Bürgermeister, Bülent Tanik, erklärten hingegen, einem Augenzeugen zufolge sei ein brennender Benzinkanister aus einem nahegelegenen Gebäude auf die Fahrzeuge geworfen worden. "Die Kanister könnten die Explosion eines Gastanks auf dem Dach eines der Fahrzeuge ausgelöst haben", sagte Tanik.

Quartier-Verwalterin Reyhan Altintas sagte, sie sei nach einer ersten Explosion ins Freie gelaufen. Danach habe sie drei weitere Detonationen gehört, vermutlich von Autos, auf die das Feuer übergriffen habe.

Verletzte auf dem Schulhof versorgt

Eines der Fahrzeuge brannte völlig aus, vier weitere wurden beschädigt, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Der Sender NTV berichtete, die Verletzten seien zunächst auf dem Schulhof versorgt und dann in Krankenhäuser eingeliefert worden.

Der türkische Staatspräsident Abdullah Gül reagierte mit Bestürzung auf die Explosion in Ankara. Gül, der sich auf einem mehrtägigen Staatsbesuch in Deutschland aufhält, sprach am Dienstag in Osnabrück von "Terror gegen die Zivilbevölkerung". Er sprach den Opfern sein Mitgefühl aus.

In der Vergangenheit hatten kurdische Rebellen immer wieder Anschläge in türkischen Städten verübt. Auch islamistische und linksextremistische Terroristen bekannten sich bereits zu Bombenanschlägen in der Türkei. (dapd)