Essen.

Drei Frauen, drei Krebserkrankungen: Sie engagieren sich bei der Frauenselbsthilfe und gehören mit dem Angebot für Familien zu den Vorreitern. Denn es nehmen auch Angehörige teil. Von Selbstmitleid fehlt allen Klischees zum Trotz jede Spur.

Der Wiedereinstieg in den Job war geschafft, der Betreuungsplatz für den Sohn sicher. Sandra Beckmann ging gerade zwei Monate arbeiten, als sie den Knoten in ihrer Brust tastete. Es war 2008, sie 35 Jahre alt, ihr Sohn zwei. Dann passierte alles ganz schnell, der Operation folgte gleich die Chemotherapie. Ihnen voraus ging die Diagnose, dass sich einige Metastasen in dem Körper der Mutter befinden.

Sandra Beckmann hat ihre Familie, einen Sohn, der wissen will, ob auch anderen die Haare ausfallen. Drei Monate nach der schrecklichen Nachricht beschließt sie, sich auch mit Betroffenen auszutauschen. „Obwohl ich überzeugt war, die Menschen in Selbsthilfegruppen verbreiten nur schlechte Laune und bemitleiden sich“, sagt die Mutter. Was sie erlebt hat: aktive, fröhliche und liebevolle Menschen. Viele in ihrem Alter, die ebenfalls Kinder haben.

Gesprächsbedarf mit Gleichaltrigen

Es existiert enormer Gesprächsbedarf: Sandra Beckmann leitet inzwischen eine Gruppe bei der Frauenselbsthilfe nach Krebs. Die Gesprächsrunde für Eltern und Alleinerziehende, bei denen ein Elternteil an Krebs erkrankt ist. Zehn Familien nehmen teil. „Damit gehören wir zu den Vorreitern“, erklärt sie. Angebot, in denen es um die Kommunikation mit Kindern oder Partnern geht, gebe es auch außerhalb Essens kaum. Ein Treffen, dass auch von erkrankten Männern und Männern in der Rolle des Angehörigen sehr gut angenommen werde, was im Selbsthilfebereich eher eine Seltenheit sei.

Als Christine Poensgen im Krankenhaus erfuhr, dass sie an Brustkrebs erkrankt ist, hat sie ihre 13-jährige Tochter aus dem Zimmer geschickt, um allein mit dem Arzt und ihrem Mann zu sprechen. „Das war nicht richtig.“ Sie habe aus Unwissenheit gehandelt und ihre Tochter damit in eine ganz schlimme Situation gebracht.

Sechs Jahre nachdem die Krankheit erkannt worden ist, wagte Christine Poensgen den Weg zur Selbsthilfe. Damals fand sie eine recht überalterte Gruppe vor und spürte das Bedürfnis, mit Gleichaltrigen zu sprechen. Sie bekam die Chance, ein Angebot für jüngere zu schaffen, auch wenn die Generationen sich austauschen.

Individueller Weg für Betroffene

Sigrid Schröder schätzt den Austausch, weil Freunde und Familie oft hilflos sind. Die Gruppe habe ihr Selbstbewusstsein gegeben. Denn viele glaubten, ist der Krebs erstmal besiegt, müsse das normale Leben weitergehen. „Bei mir war auch danach ganz viel nicht in Ordnung.“ Sigrid Schröder musste entscheiden, ob sie weiter arbeiten geht. Sie hat ihre Stunden reduziert und beschlossen bei der Selbsthilfe zu bleiben, um die Hilfe, die sie erfahren hat, weiterzugeben.

Sandra Beckmann will helfen, damit auch andere ihren individuellen Weg finden und als Patienten für ihre Rechte einstehen. Wenn sie nun regelmäßig für vier Wochen in die Reha muss, bekommt sie Hilfe, die den Haushalt schmeißt und den Sohn vom Kindergarten abholt. „Ich habe noch nie so authentisch gearbeitet“, sagt die frühere Mitarbeiterin in der Pharmaforschung. Aber die Gruppe sei nur ein Teil ihres Lebens, zu dem eine langwierige Therapie gehört.

„Ich lebe trotzdem“, sagt sie. „Ich bin auch Mutter, Ehefrau und Freundin.“ Gerade hat Christine Poensgen ihr eine Telefonnummer zugesteckt. Von einer Frau, die schon 30 Jahre mit ähnlicher Diagnose lebt. Wenn Sandra Beckmann jetzt bei in der Gruppe den Mimik-Würfel hält, mit dessen Hilfe sie über ihre Gefühle erzählen, dann ist ihr das lachende Gesicht das liebste: „Ich bin glücklich.“ Sie habe gerade einen ganz großen Therapieerfolg verbucht, erzählt die Frau mit dem Kopftuch und den großen braunen Augen. Erfolg bedeutet für den Augenblick Stillstand ihrer Krankheit. Ihr Sohn schmiedet derweil Zukunftspläne: „Er will mit mir zum Frisör, wenn meine Haare gewachsen sind.“

Workshop

Die Frauenselbsthilfe nach Krebs bietet drei regelmäßige Gruppentreffen an sowie Wandern und Walken. Am 28. September laden die Ehrenamtlichen zu Workshops ein: „Leben mit Krebs in der Familie“ heißt die Kooperation mit der VHS: 14-18 Uhr, Burgplatz 1. Es sprechen u.a. Ärzte und Psychologen. Eintritt frei. Anmeldung (Kurs 112.34503) bis 15. September unter: elke.timm@vhs.essen.de. Info: 45 13 98 69.

Brustkrebs - früh erkennen und behandeln

Waz-Medizinforum, Thema: Brustkrebs - früh erkennen und behandeln, am Dienstag, 05.10.2010 in der Paracelsusklinik in Marl am Lipper Weg 11. Infostände im Vorraum: Hier gab es Informationen zur spezialisierten Pflege, Selbstuntersuchung der Brust, Krankengymnastik und Lymphdrainage der Brustprothetischen Versorgung und der Selbstuntersuchung der Brust nach der Mamma Care Methode. Foto: Lutz von Staegmann / WAZ FotoPool
Waz-Medizinforum, Thema: Brustkrebs - früh erkennen und behandeln, am Dienstag, 05.10.2010 in der Paracelsusklinik in Marl am Lipper Weg 11. Infostände im Vorraum: Hier gab es Informationen zur spezialisierten Pflege, Selbstuntersuchung der Brust, Krankengymnastik und Lymphdrainage der Brustprothetischen Versorgung und der Selbstuntersuchung der Brust nach der Mamma Care Methode. Foto: Lutz von Staegmann / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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Waz-Medizinforum, Thema: Brustkrebs - früh erkennen und behandeln, am Dienstag, 05.10.2010 in der Paracelsusklinik in Marl am Lipper Weg 11. Über die operative Therapie vom Brustkrebs und die medikamentöse Nachbehandlung referierte der Chefarzt der Gynäkologie Dr. Josef Herbst. Fotomontage: Lutz von Staegmann / WAZ FotoPool
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Waz-Medizinforum, Thema: Brustkrebs - früh erkennen und behandeln, am Dienstag, 05.10.2010 in der Paracelsusklinik in Marl am Lipper Weg 11. Dr. Joachim Wickers, leitender Oberarzt der Radiologie klärte über die Früherkennung und bildgebende Diagnostik bei Mammakarzinomen auf. Foto: Lutz von Staegmann / WAZ FotoPool
Waz-Medizinforum, Thema: Brustkrebs - früh erkennen und behandeln, am Dienstag, 05.10.2010 in der Paracelsusklinik in Marl am Lipper Weg 11. Dr. Joachim Wickers, leitender Oberarzt der Radiologie klärte über die Früherkennung und bildgebende Diagnostik bei Mammakarzinomen auf. Foto: Lutz von Staegmann / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Waz-Medizinforum, Thema: Brustkrebs - früh erkennen und behandeln, am Dienstag, 05.10.2010 in der Paracelsusklinik in Marl am Lipper Weg 11. Dr. Joachim Wickers, leitender Oberarzt der Radiologie klärte über die Früherkennung und bildgebende Diagnostik bei Mammakarzinomen auf. Foto: Lutz von Staegmann / WAZ FotoPool
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Waz-Medizinforum, Thema: Brustkrebs - früh erkennen und behandeln, am Dienstag, 05.10.2010 in der Paracelsusklinik in Marl am Lipper Weg 11. Foto: Lutz von Staegmann / WAZ FotoPool
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Waz-Medizinforum, Thema: Brustkrebs - früh erkennen und behandeln, am Dienstag, 05.10.2010 in der Paracelsusklinik in Marl am Lipper Weg 11. Zeigte die Möglichkeiten der modernen Strahlentherapie des Brustkrebses auf: Radioonkologe Dr. Heinz-Georg Wehmeyer. Foto: Lutz von Staegmann / WAZ FotoPool
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