Unbekannte randalieren auf Gelände des Vereins Friends of Animals NRW in Essen
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Essen. Die Tierschützer des Vereins Friends of Animals NRW können seit Mai nicht mehr ruhig schlafen: Immer wieder verwüsten Unbekannte das Gelände an der Heißener Straße. Nun wurde eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt. Auch der Staatsanwalt ermitteln.
Die Tierfreunde aus Schönebeck kommen nicht zur Ruhe. Wieder sollen Steine beim Verein Friends of Animals NRW aufs Gelände an der Heißener Straße geworfen worden sein. Dort sind Hunde vor allem aus südlichen Ländern untergebracht, die sie vermitteln. Jetzt haben die Tierschützer mit Hilfe von drei Spendern eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt, um die Verantwortlichen zu erwischen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Tierquälerei.
Platte Autoreifen, abgetretene Außenspiegel
Vereins-Vorsitzende Karin-Sabina Jansen berichtet von platten Autoreifen, abgetretenen Außenspiegeln und nächtlichem Besuch. „Es ist der Horror“, sagt sie. Angefangen hat der im Frühjahr. Im Mai hatte die Bundespolizei die Mischlingshündin Dulcinea schwer verletzt an der Schederhofstraße in Nähe der Gleise gefunden. Eine Unbekannte hatte sie informiert. Die Hündin war mit ihrer Tochter vom Grundstück entwischt, als die Eindringlinge die Außentüren geöffnet hatten. Die Tierärzte der Klink Kaiserberg in Duisburg setzten ihr Platten in den zertrümmerten Schädel, schraubten das gebrochene Bein zusammen. Tierärztin Julia Menzel äußerte die Vermutung, dass die Verletzungen weniger durch einen Zug als vielmehr von Menschen zugefügt worden sein könnten.
Jetzt kämen die Unbekannten immer wieder, sagt Gertrud Chocholouc: „Es ist in letzter Zeit viel schlimmer geworden“. Die Polizei war erstmals am 12. Mai an der Heißener Straße. Am 28. Juni sind die Beamten wegen der Steinewerfer gerufen worden, sagt Polizei-Sprecherin Tanja Hagelüken. Die Polizei war auch nachts in Schönebeck, unter anderem mit Kollegen der Hundestaffel. „Der letzte Einsatz war vergangenen Sonntag, 22.50 Uhr.“ Angetroffen hätten sie aber niemanden. Die Kriminalpolizei ermittelt. Seit dem 22. Juli liege das Verfahren bei der Staatsanwaltschaft. „Es gab bislang keine konkreten Hinweise zum Täter“, sagt Tanja Hagelüken.
Ärger kostet viel Zeit
Ob das alles etwas mit dem weiteren Grundstück zu tun hat, dass die Vereinsmitglieder vor fast fünf Monaten gepachtet haben, darüber können sie nur spekulieren. Und wer schreibt die E-Mails mit den Beschimpfungen an Karin-Sabina Jansen? Sie wohnt auf dem Vereinsgelände, das sie nun mit Stacheldraht gesichert haben. Vergeblich. Kürzlich, als wieder jemand eingestiegen sei, habe der mit der Taschenlampe in ihr Schlafzimmer geleuchtet. Nicht nur die Vorsitzende hat Angst. Der ganze Ärger koste außerdem viel Zeit, die sie lieber dafür nutzen würden, ein neues Zuhause für Vierbeiner zu finden.
Gefunden haben sie durch die Berichte über die Vorfälle immerhin viele Menschen, die ihnen positive Rückmeldung gegeben hätten. Eine Dachdeckerfirma hat ihr Dach geflickt. Nun hoffen sie noch auf Bausteine, um ihr Gelände weiter abzusichern. Gertrud Chocholouc wünscht sich außerdem, dass die Frau sich meldet, die Dulcinea an den Gleisen entdeckt und die Polizei verständigt hat. Sie wollen sich bedanken: „Sie hat der Hündin das Leben gerettet.“
Kontakt
Wer mehr über den Verein oder die Geschichte der Hündin Dulcinea erfahren möchte, kann das unter: www.friends-of-animals-nrw.de. Kontakt zum Verein: Gertrud Chocholouc, unter 0208/43 11 12. Wer etwas Auffälliges rund um das Gelände an der Heißener Straße in Höhe Nr. 248 beobachtet hat, meldet sich bei der Polizei: Telefon 829 0.
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