Duisburg. .

Nach dem angedrohten Rauswurf aus dem Tierschutzbund will der Tierschutzverein Duisburg nun selbst aus dem Verband austreten. Vom Los-Verkauf auf dem Parkplatz des Zoo-Marktes von Norbert Zajac will sich der Verein auf jeden Fall nicht verdrängen lassen.

Der Tierschutzverein Duisburg tritt nach den Vorwürfen des Tierschutzbundes nun die Flucht nach vorn an. Wegen seiner Position zum Welpenverkauf bei Duisburgs größtem Zoohändler hat das Präsidium des Dachverbands dem Verein den Ausschluss angedroht. Dem will der Tierschutzverein jetzt zuvorkommen. „Wir werden wohl selbst austreten“, erklärt der Vorsitzende Ernst-Joachim Saalfeld. Und das nicht nur wegen des Streits um den Welpenverkauf bei Zajac, viel mehr habe „die Mitgliedschaft uns bis auf Kosten für den Verband in den letzten Jahren nichts gebracht“, erläutert er die Vorstands-Entscheidung.

Ernst-Joachim Saalfeld, Vorsitzender des Tierschutzvereins Duisburg. Foto: privat
Ernst-Joachim Saalfeld, Vorsitzender des Tierschutzvereins Duisburg. Foto: privat © Privat

Schädliches Verhalten in der Öffentlichkeit wirft der Tierschutzbund dem Duisburger Verein vor, weil der seinen Infostand vor dem Laden von Norbert Zajac aufgebaut hat und das neue Geschäftsfeld des Unternehmers nicht kritisiert - dies verletze die Grundlagen des Tierschutzes. Regelmäßig macht der Verein vor dem Zoo-Geschäft in Neumühl Werbung in eigener Sache und verkauft Tombola-Lose. Zwar ist der Tierschutzverein mit seiner Bude auch am Zoo, bei Weihnachtsmärkten und auch vor Lebensmittel-Geschäften präsent, aber der Großteil des Geldes mit dem der Verein die laufenden Kosten etwa für Personal, Futter, Steuern und Tierarztbehandlungen begleiche, komme vor der Neumühler Zoo-Handlung zusammen. „Deshalb lassen wir uns nicht verdrängen. Außerdem gibt uns Zajac keine müde Mark, sondern lediglich die Möglichkeit, unseren Stand kostenlos aufzubauen.“

Keine großen Mitglieder-Beschwerden gegen Stand bei Zajac

Andere Aktivisten aus der Tierschützer-Szene kreiden dem Verein an, dass der sich so mit dem geplanten Welpenverkauf gemein mache. „Ich bin nicht für den Welpenverkauf, meine Meinung kennt Herr Zajac auch. Aber der macht sowieso was er will“, entgegnet Saalfeld dem. “Wir können ihm nur auf die Finger klopfen, indem wir uns Zutritt verschaffen“, argumentiert der Vereinsvorsitzende. Übrigens eine Position, die auch die Mehrzahl der rund 400 Mitglieder stützen soll. „Bei den letzten Mitgliederversammlungen hat es keine großen Beschwerden dagegen gegeben.“

Mit ihrer Ansicht stehen die Duisburger dennoch allein auf weiter Flur, denn der Großteil der Tierschützer würde den Verkauf von Hundewelpen und Katzenkindern in Zoo-Geschäften gerne ganz verbieten. Mit dem angekündigten Austritt scheint dieser Streit unter den Tierschützern zwar fürs erste beigelegt - für den Streit um den Welpenverkauf bei Zajac gilt das noch längst nicht.