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Sie prägen das Bild des Ruhrgebiets und gehören mit ihren teilweise über 100 Metern zu den größten Erhebungen des Reviers. Die Haldensaga bietet die Chance die künstlichen Aufschüttungen aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Die Gelegenheit, nicht nur seine Lieblingshalde in einem ganz besonderen Licht zu bestaunen, bietet die Haldensaga in der Nacht vom 23. auf den 24. Juli. Zwischen 21.30 und 5.40 Uhr morgens können ausdauernde Wanderer von Halde zu Halde bis zu 21 Kilometer zurücklegen.

Bürgermeister Rolf Fliss ist begeistert vom Ruhr.2010-Projekt. Nicht nur auswärtigen Gästen legt der Lokalmatador die Schurenbachhalde ans Herz: „Wenn man oben direkt vor der gigantischen Bramme von Richard Serra steht und den Sonnenauf- oder -untergang mit 360° Panoramablick wahrnimmt, ist das schon sehr bewegend.“

Ein ganz spezieller Reiz

Dass auch die in der Nachbarschaft angesteuerten Hinterlassenschaften des Steinkohlebergbaus in Bottrop (Halde Haniel und Beckstraße), Gelsenkirchen-Buer (Halde Rungenberg) oder Herten (Halde Hoheward) ihren ganz speziellen Reiz ausüben, weiß Projektleiter Jürgen Fischer: „Es sind alles schräge und verrückte Orte, die es so in ihrer Form an keiner anderen Stelle auf der Welt gibt. Es geht aber auch darum, die einzigartige Stadtlandschaft auf den Wegen zwischen den Halden zu bewundern.“

Damit die zahlreichen Gruppen an ihren unterschiedlichen Startpositionen auch bei Dunkelheit das richtige Ziel ansteuern, setzen die Organisatoren unter anderem auf die Mitwirkung der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG). So wird Philipp Trzaskowski eine der bis zu 30 Personen großen Wandergruppen anführen. Die Halden des Ruhrgebiets sind dem 25-Jährigen mehr als vertraut: „Mein Pfadfinderstamm macht vor jedem Sommerlager eine Tour zu einer Halde, wo wir anschließend sogar übernachten.“

"Echt ein Akt"

Dass er bei seiner über 20 Kilometer langen Tour auch als Antreiber gefragt sein wird, ist für Trzaskowski kein Problem: „Auf eine Halde zu kommen, ist echt ein Akt. Kinder und Erwachsene muss man dann auch motivieren, aber deshalb habe ich mir auch die längste Strecke ausgesucht.“

Entlang der Wegstrecke werden die Wanderer auf ortskundige Erzähler treffen, die die sportiven Nachtwanderer mit Geschichten, Mythen und Anekdoten über Halden und Region unterhalten. Auf den Gipfeln werden die Teilnehmer außerdem mit UKW-Empfängern versorgt, die ein außergewöhnliches „Radioballett“ der Hamburger Künstlergruppe Ligna abspielen werden. Ausgangspunkt für die Essener Wanderung ist das Mathias-Stinnes-Stadion in Karnap. Die Veranstalter empfehlen allen Teilnehmern, Wanderschuhe zu tragen und ausreichend Proviant einzupacken. Tickets für die Haldensaga sind zum Preis von 10 Euro oder ermäßigten 7 Euro an den Vorverkaufsstellen oder der Tickethotline 0 18 05/18 16 50 zu bekommen. Weitere Infos gibt es unter www.ruhr2010.de.