Essen.

Beim „Zensus 2011“ werden 40.000 Essener Haushalte unter die Lupe genommen. Die Stadt ist mit dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden. Rund 300 freiwillige Erhebungsbeauftragte sind zurzeit unterwegs.

40.000 Haushalte hat Günter Gö­bel auf seiner Liste stehen, einige könnte er bereits mit ei­nem „Erledigt“-Häkchen markieren. „Ich bin zufrieden mit dem Verlauf, es gibt nur wenige Probleme, die schnell zu lö­sen sind“, sagt der Leiter der Erhebungsstelle für den Zensus 2011 am Kop­stadtplatz 10. In der vierten Et­age, über dem Wahlamt, sorgt er zusammen mit sechs Kollegen dafür, dass jeder Befragte auch antwortet.

Die Existenz der Befragten feststellen

Günter Göbel leitet die Erhebungsstelle des Zensus. Foto: Alexandra Umbach
Günter Göbel leitet die Erhebungsstelle des Zensus. Foto: Alexandra Umbach © WAZ FotoPool

Zum festen Personal kommen circa 300 freiwillige Erhebungsbeauftragte, viele Angehörige und Freunde von Mitar­beitern der Stadt, die ei­ne dreistündige Schulung mitmachen mussten. Sie werden bei zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern persönlich vorstellig, befragen sie od­er händigen ihnen direkt den Fragebogen aus. Es sei notwendig, dass sie dies persönlich tun. „Denn nur so können sie die Existenz der zu befragenden Personen feststellen“, so Göbel. Dem Nachbarn dürfen sie die Bögen da­her nicht aushändigen. Bisher wurde noch nicht jeder, der ei­ne Auskunft geben soll, darüber informiert. „Das wird wohl noch ein paar Wochen in An­spruch nehmen“, so Göbel.

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Jeder Bewohner eines Haushalts müsse einen eigenen Bo­gen ausfüllen, was jeweils etwa 20 Minuten dauert. 100 Personen besucht jeder Interviewer ungefähr. Schablonen in 13 Sprachen hält die Erhebungsstelle für Essener bereit, die kein Deutsch verstehen. Wer den Interviewer nicht in seine Wohnung lassen will, kann den Fragebogen alleine ausfüllen. Das geht auch im Internet.

Zensusabteilung wird am 30. April 2012 aufgelöst

„Durchweg positiv“ würden die Essener bei der Zählung mitmachen. Keiner hätte bisher komplett verweigert. Wer sich der Befragung widersetzen will, muss mit ei­nem Bußgeld rechnen; die Pflicht bleibt dennoch weiter bestehen. Das heißt nicht, dass man nicht ku­lant vorgeht, wenn Bürger den vorgeschlagenen Termin nicht einhalten kann. „Wer eine Karte mit einem Termin im Briefkasten hat, der nicht geht, sollte sich direkt an den Interviewer wenden, nicht an uns“, bittet Gö­bel. Denn seit die Kollegen unterwegs sind, stehe das Telefon in der Erhebungsstelle nicht mehr still. „Wir können keine Termine än­dern“, entschuldigt er und verweist auf die im Brief angegebene Nummer des In­terviewers. Fragen zur Gebäude- und Wohnungszählung be­antworten er und seine Kollegen ebenfalls nicht, da alleine der Landesbetrieb IT.NRW zu­ständig ist. Infos unter: 01803 / 50 40 40.

Am 31. Juli soll die Erfassung aller Daten eigentlich ab­geschlossen sein. „Das werden wir wohl nicht schaffen, dafür sind es zu viele“, betont Göbel, der vor seiner Arbeit in der Er­hebungsstelle die Bürgerämter verantwortet hat. Am 30. April 2012 soll die Zensusabteilung wieder aufgelöst werden. „Ich denke, dass bis dahin alles er­ledigt ist“, ist er sich sicher.