Essen. .
Die Forensik in Holsterhausen könnte als Übergangsquartier einen oder zwei Straftäter aufnehmen, bis das Gefängnis in Oberhausen fertiggestellt ist. Unter Therapeuten ist die Einweisung ehemaliger Straftäter aus der Sicherungsverwahrung höchst umstritten.
Die Forensik in Holsterhausen gilt als mögliches Übergangsquartier für jene Straftäter, auf die das neue Therapieunterbringungs-Gesetz angewandt wird. Dies bestätigte das NRW-Gesundheitsministerium der NRZ. Das Gebäude an der Krawehlstraße, in dem bis zu 54 psychisch kranke Menschen hinter Gittern auf den Beginn ihres Prozesses warten, ist derzeit fast voll belegt, könnte jedoch ein oder zwei ehemalige Straftäter vorläufig aufnehmen, heißt es.
Gleichwohl könnten jedoch auch noch andere forensische Abteilungen in Frage kommen. Hintergrund: Der Europäische Gerichtshof hatte die so genannte nachträgliche Sicherungsverwahrung von Straftätern jüngst für Unrecht erklärt. Künftig sollen diese nach der neuen Gesetzeslage in einem ehemaligen Gefängnis in Oberhausen leben.
Essener Forensik betreut Patienten auf freiwilligen Wunsch
Wenn bis zur Fertigstellung des Gebäudes in der Nachbarstadt einer oder mehrere der rund 70 Straftäter in Sicherungsverwahrung in NRW auf eine andere Unterbringung pochen würden, müsste für sie ein Quartier gefunden werden, dafür kämen laut NRW-Gesundheitsministerium die forensischen Kliniken in Frage. Das erst vor kurzem eröffnete Haus in Holsterhausen gilt aufgrund seiner hohen Sicherheitsstufe als besonders geeignet.
Unter Therapeuten ist die Einweisung ehemaliger Straftäter aus der Sicherungsverwahrung höchst umstritten. Die Forensik in Essen behandelt nach eigener Auffassung Patienten – und dies freiwillig, während sich die verurteilten Straftäter aus der Sicherungsverfahrung einer Therapie unterziehen müssen.