Essen.

Im November war das Café Central plötzlich zu. Momentan werden Gäste nur zu Vorstellungszeiten provisorisch bedient. Nach Umbauarbeiten soll der Gastronomiebetrieb unter Leitung eines neuen Pächters nach Mai auch tagsüber wiederaufgenommen werden.

Derzeit ist der Gastronomiebetrieb im Grillo-Theater tagsüber geschlossen. Geöffnet wird nur provisorisch rund um Theatervorstellungen. Auch die Veranstaltungen der „Heldenbar“ finden statt. Im November standen Gäste eines Tages vor verschlossener Tür – mit dem Hinweis, aus „innerbetrieblichen Gründen“ sei das Café Central dicht.

Ein Loch in der Decke

Die Theater und Philharmonie GmbH (TuP) und Café-Betreiber Stephan Schmidt hatten da ihre Zusammenarbeit offenbar bereits beendet. Schmidt hatte das Café Central im Jahr 2006 übernommen.

Wer jetzt einen Blick ins Grillo-Erdgeschoss wagt, der sieht Arbeiter, Gerüste – und nackten Beton: In die Decke zwischen Erd- und erstem Geschoss ist ein großes, ellipsenförmiges Loch gestemmt worden. Was übrigens der Kettwiger Architekt Werner Ruhnau, der Ende der Achtziger Jahre die aufwändigen Umbauten des Schauspielhauses durchgeführt hatte, dem Vernehmen nach einigermaßen befremdlich findet: „Zu diesem Haus passen rechteckige Löcher doch viel besser.“

Aufwändige Sanierung zuletzt im Sommer 2009

Wie auch immer: Im Mai sollen die Arbeiten fertig sein, heißt es bei der städtischen Grundstücksverwaltung GVE. Dabei ist das Theater zuletzt erst im Sommer 2009 aufwändig saniert worden – für 1,2 Millionen Euro wurden Haustechnik, Erdgeschoss und Außenanstrich erneuert. Bereits damals ist geplant worden, die Gastronomie ins Erdgeschoss zu verlagern, damit sich das Haus noch stärker zur Stadt öffnen kann. Der Buchhändler, der einen Teil des Erdgeschosses belegte, war schon 2007 ausgezogen. Mittlerweile sind auch Kassenhäuschen und Garderobe weg. „Entstehen“, heißt es bei der GVE, „soll etwas ganz Besonderes.“ Von einem „künftigen Erlebnis Gastronomie“ ist die Rede. Bleibt zu hoffen, dass nicht Erlebnisgastronomie gemeint ist. Café-Ketten hat die City schließlich schon genug.

Dem Vernehmen nach ist ein neuer Pächter gefunden worden, der das Café künftig betreiben will. Bereits vor Wochen sind die Mitglieder des Aufsichtsrats der Theater und Philharmonie GmbH darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass „die Gespräche über die langfristige Vergabe der Gastronomie vor dem Abschluss“ stünden. In der kommenden Woche soll die Verwaltungsspitze der Stadt informiert werden.