Es sind besondere Menschen und Orte, die einer Stadt das gewisse Etwas geben, die das Wesen einer Stadt ausmachen. In ihrem Blog „pottspotting“ stellen Sven Stienen und Sven Neidig gute Orte im Ruhrgebiet vor.
Mit vielen Fragen im Kopf und der Kamera im Anschlag durchstreifen die beiden Journalisten das Ruhrgebiet auf der Suche nach guten Orten. Ihre Empfehlungen, darunter auch einige Geheimtipps, tragen sie in ihrem Blog „pottspotting“ zusammen.
Ein Händler in Essen-Rüttenscheid, der seine Ware - Obst und Gemüse - mag. Eine Frau aus Ungarn, die aus ihrer plötzlichen Arbeitslosigkeit heraus ein Café in Dortmund eröffnet hat und dort herrlichen Mohnkuchen und ungarische Kaffeespezialitäten in Wohnzimmeratmosphäre serviert. Sven Stienen und Sven Neidig geht es in ihrem Blog nicht um möglichst hippe oder exklusive Plätze, sondern um Orte, an denen man gern ist und länger bleibt. „Wir suchen nach den bunten Flecken im kulturellen und farblichen Grau der Ruhrstadt“, sagt Sven Stienen. „Nach Menschen, die mit Liebe und Begeisterung etwas aufbauen und dem Stadtbild ihren Pinselstrich hinzufügen.“
Hunger nach guten Sachen ist spürbar
Die Idee, eine eigene Plattform zu schaffen, schwirrte schon länger in den Köpfen der beiden Journalisten, die vor allem im Kulturbereich tätig sind, herum. Zeigen, was das Ruhrgebiet zu bieten hat, das treibt sie an. Im April 2010 ging der erste Eintrag bei „pottspotting“ online. „Im Kulturhauptstadtjahr war der Zeitpunkt genau richtig“, resümiert der Bochumer. Generell sei zurzeit ein Hunger nach guten Sachen, nach Szene und Kultur zu spüren - mit „pottspotting“ haben die beiden Svens den Nerv der Zeit getroffen.
Dabei sind die Blogger eben nicht nur an Kultur interessiert, sondern an Orten. Schließlich findet Kultur dort statt. Mit „pottspotting“ möchten sie den Pott voranbringen. „Den Ort, an dem wir leben, möchten wir mitgestalten“, erklärt Sven Stienen. Was Städte wie Berlin, Hamburg, München oder auch Köln schon geschafft haben, stehe dem Ruhrgebiet noch bevor. Das gemeinsame Bewusstsein - und vor allem auch ein gewisses Selbstbewusstsein - gilt es zu stärken.
.
.
Blog "pottspotting"
1/32
Ein gutes Netzwerk ist wichtig
Die vielen positiven Reaktionen auf das Blog zeigen den Machern, dass der Wunsch nach Veränderung da ist. Nicht mit dem Ziel, ein Geschäftsmodell aus dem Boden zu stampfen, sondern mit viel Idealismus möchten sie „pottspotting“ weiter ausbauen. „Unser Kapital ist unsere Authentizität“, davon ist der Journalist überzeugt. „Wir sind einfach zwei Typen, die Bock haben, etwas zu machen.“
Wenn das Duo einen neuen Laden besucht, fragen Sven und Sven ihren Gesprächspartner direkt nach einem neuen Tipp. „Das ist unsere Technik“, sagt Stienen, „die Netzwerke von innen zu erkunden.“ Das Netzwerken hat sich bewährt. Wie viele empfehlenswerte Orte es im Ruhrgebiet gibt, hat die Blogger, die in Bochum-Ehrenfeld wohnen, selbst überrascht. „Der Mensch neigt ja dazu, zu meckern, weil er schon alle Bars, Cafés und Clubs um ihn herum kennt“, erzählt der Blogger. Dabei müsse man nur ein paar Minuten mit der Bahn fahren, um im Ruhrgebiet neue Plätze mit Flair und Atmosphäre zu entdecken - gute Orte eben. Ein solcher ist sicherlich auch das Blog „pottspotting“, denn es macht das Ruhrgebiet ein bisschen bunter.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.