Essen. .
Weil in vielen Baumärkten das Streusalz knapp wird, greifen dieser Tage immer mehr Bürger zum Kochsalz. Deswegen weist die Stadt noch einmal darauf hin, dass „das Streuen von auftauenden Stoffen wie Salz grundsätzlich verboten ist“.
Auch interessant
Weil in vielen Baumärkten das Streusalz knapp wird, greifen dieser Tage immer mehr Bürger zum Kochsalz. In einem Supermarkt in Heisingen etwa fand sich jetzt nur noch das hochpreisige Jodsalz mit Meersalzanteil. Dabei weist die Stadt aus aktuellem Anlass noch mal darauf hin, dass „das Streuen von auftauenden Stoffen wie Salz grundsätzlich verboten ist“. Anlieger werden aufgefordert, der Streupflicht mit „abstumpfenden Mitteln“ - also mit Sand, Asche oder Granulat - nachzukommen.
„Salz schadet Pflanzen und Tieren. Es dringt in den Boden und ins Grundwasser, und es kann zum Beispiel bei Hunden zu Entzündungen an den Pfoten führen“, sagt Jeannette Kern vom Presseamt. Das Streuen von Salz sei also kein Kavaliersdelikt, sondern eine Umweltsünde, die mit einer Strafe von bis zu 1000 Euro geahndet werden kann. „Tatsächlich kommt man beim erstmaligen Verstoß in der Regel mit einer Verwarnung davon, im Wiederholungsfall wird meist ein Bußgeld von 35 Euro fällig“, erklärt Jeannette Kern. Es komme aber praktisch nie vor, dass ein Salzsünder angezeigt werde.
Radikal-Lösung mit Spülmaschinensalz
Auch das Unrechtsbewusstsein ist offenbar eher gering ausgeprägt, so wurde etwa ein Werdener gesichtet, der seine abschüssige Einfahrt mit grobkörnigem Spülmaschinensalz von Eis befreite. Mit raschem Erfolg. So radikal gehen nur wenige Bürger vor, doch der Mitarbeiter eines Supermarktes im Südviertel bestätigt, dass der Kochsalz-Absatz dieser Tage stetig ansteigt: „Klar, streuen die Leute Salz, wie sollen die sonst aus der Garage kommen? Ich streu selbst Kochsalz, Streusalz kriegen Sie ja kaum noch irgendwo!“ Seinen Namen wolle er allerdings nicht in der Zeitung lesen.
Dabei hat Jeanette Kern beruhigende Nachrichten für alle Salz-Streuer: Bei außergewöhnlichen Wetterlagen wie Eisregen sei der Griff ins Salzfass ausnahmsweise erlaubt - schon aus Sicherheitsgründen. Schließlich müssen Anlieger die Gehwege freihalten, was bei starker Vereisung gar nicht so einfach ist. Auch am gestrigen Donnerstag sei Salzen daher gerechtfertigt gewesen: „So lange die Leute nicht kiloweise Salz streuen.“