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Die Entsorgungsbetriebe (EBE) laufen sich warm für den Winterdienst. Diesen Winter wollen EBE und Evag möglichst viele der Buslinien in Bewegung halten, die sonst bei Schneefall eingestellt werden.

5000 Tonnen Streusalz sind bestellt, 200 Mann der Winter-Bereitschaft auf ihre Einsatzorte eingewiesen. Diesen Winter wollen EBE und Evag möglichst viele der Buslinien in Bewegung halten, die sonst bei Schneefall eingestellt werden. Die beiden städtischen Töchter absolvieren derzeit ein „ausführliches Briefing auf die Wintersaison“, sagt Evag-Sprecher Nils Hoffmann. Rolf Friesewinkel, Winterdienst-Planer der Entsorgungsbetriebe, hatte die Gesprächsrunden angeregt, um gemeinsam Lösungen für die Problem-Linien des Winters zu erarbeiten.

Hoffmann nennt die Linie 141 in Burgaltendorf, die Linie 142, die bei Schneefall den Schmachtenberg nicht mehr hochkommt, und die Linien 180 und 190 in Werden. Ebenfalls ein Schnee-Problem hat die Linie 155, deren Busse bei Schneefall am Kupferdreher Markt wenden, weil sie den Hügel nicht mehr hochkommt. Allerdings machen die Busse das auch ohne Schnee, wie die Evag auf kritische Nachfragen der Bezirksvertreter einräumen musste: Wegen der langen Staus auf der Ruhrallee, so hieß es im Frühjahr, wendeten die Fahrer am Markt, um wieder in den Fahrplan-Takt zu kommen.

Auf „kuriose Wetterlagen“ reagieren können

EBE und Evag haben jetzt die Prioritätenliste des Winterdienstes auf die Bedürfnisse des Tag-Netzes des Verkehrsunternehmens abgestimmt. Soll heißen: Grundsätzlich arbeitet der Winterdienst den so genannten „Streuplan A“ ab, nach dem im Schnee-Fall im Idealfall binnen 90 Minuten die wichtigsten Hauptverkehrsstraßen sowie spezielle Gefahrenstellen wie etwa der Werdener Berg abgestreut werden. Dieser Streuplan wird nun um neuralgische Strecken der Evag ergänzt.

Zusätzlich haben die beiden Stadt-Töchter Alarmwege vereinbart, um schnell reagieren zu können auf „kuriose Wetterlagen, wie sie eigentlich nur im Essener Süden vorkommen“, sagt Hoffmann: sehr sublokale Hagelfälle und Blitzeis-Vorkommen. Mehr Maschinen und Menschen in den Winterdienst stecken, wie es oft gefordert wird, können die Entsorgungsbetriebe wegen der Haushaltslage nur begrenzt. Hoffmann: „Es kann nur darum gehen, die vorhandenen Ressourcen durch Vernetzung besser zu nutzen. Was die bei Facebook können, das können wir in Essen auch.“

Eine Vernetzung mit der Polizei gibt es schon: Beim Winterdienst ist ein „rotes Telefon“ für Meldungen von Gefahrenstellen reserviert. Mit den 5000 Tonnen Salz sehen sich die Entsorgungsbetriebe gut aufgestellt. Im Super-Winter 2009/10 haben sie bis Ende Februar 4100 Tonnen Salz und 1,5 Millionen Liter Salzlösung auf die Straßen gebracht. Dennoch wurde das Streusalz so knapp, dass in den Bunkern „an den Wänden und auf den Boden zusammengekehrt wurde, was irgendwie salzig war“, erinnert sich Friesewinkel. Schlagzeilen machte damals der Fahrer eines russischen Salz-Schleppers, der im Westfälischen stoppte, weil er dort einen besseren Preis geboten bekam.

Spezialistische Information am Rande: In Deutschland ist sogar das Streusalz genormt. Das Regelwerk heißt „Technische Lieferbedingungen für Streustoffe des Straßenwinterdienstes“, kurz TL-Streu. Es regelt unter anderem die Größe der Salzkörner.