Essen. .

Die Stadt hat eine neue Testreihe gestartet, um den Streit um das schmutzige Pflaster auf den Plätzen am Hauptbahnhof aus der Welt zu wischen. Das Ergebnis soll ein Gutachter bewerten.

Die Entsorgungsbetriebe und die Essener Firma „City-Cleaner“ erproben in den nächsten Wochen neue Reinigungstechniken und Intervalle. Für die Bahhofsbesucher heißt das: Es wird zuweilen richtig laut. Das ursprünglich für diese Woche angekündigte Votum eines Gutachters über den Nutzen einer Imprägnierung wird nun „in zwei Wochen“ erwartet.

Mit einem Höllenlärm und unter einem Druck von 350 bar schießt das Wasser aus dem Hochdruckreiniger. Für die ersten Arbeiten an der von der Bauverwaltung angekündigten Spezialreinigung ist der Aufgang am Südausgang halbseitig gesperrt. Die Passanten können sich hier nur noch schreiend verständigen.

Die tief sitzenden Flecken lösen

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Von DerWesten

In der „Hotbox“ auf bis zu 98 Grad erhitzt und mit Reinigungsmitteln versetzt, soll das Wasser auf den Treppen und dem Pflaster die tief sitzenden Flecken lösen, von denen die Entsorgungsbetriebe (EBE) gesagt haben: Mit unseren Mitteln bekommen wir sie nicht mehr weg. Oder: „Wir kratzen nur an der Oberfläche“, wie es EBE-Reinigungschef Rolf Friesewinkel formuliert hat.

Zweimal täglich, nachts und frühmorgens, sollen EBE und „City-Cleaner“ auf dem Pflaster nass reinigen. Die EBE hat sich zu diesem Zweck aus Bad Oldesloe den „Hako Citymaster 1200“ kommen lassen, der Reinigungserfolge speziell bei hellem Granitpflaster verspricht.

Einsicht der 100 000 Passanten

Bei einem Treffen zwischen Bauverwaltung und EBE wurde gestern das weitere Verfahren besprochen. Bevor der Gutachter das letzte Wort über den Zweck einer Imprägnierung bekommt, sollen verschiedene Möglichkeiten der Intensivreinigung getestet werden. Unter zwei Aspekten: Ob eine tägliche intensive Nassreinigung eine Imprägnierung vielleicht gar überflüssig macht - und ob sie der Schutzschicht so zusetzt, dass deren Schutzwirkung vorzeitig nachlässt. Die Treppen, auf denen keine Maschine fahren kann, werden auf jeden Fall von Hand mit Hochdruck geputzt werden müssen.

Noch immer heißt die Sprachregelung der Stadt: „Der Stein ist ein guter Stein.“ Aber Stadtsprecher Detlef Feige sagt auch schon: „Es wird Stellen geben, mit denen müssen wir leben.“ Die Hoffnung, die rund 100 000 Passanten täglich möchten das Pflaster doch bitte etwas besser behandeln, sagt Feige, „diese Hoffnung geben wir nicht auf.“