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Der Pflaster-Streit am Hauptbahnhof geht weiter: Nun haben EBE und DB Service mit dem Großreinemachen begonnen. Für Grundreinigung und Imprägnierung werden Spezialfirmen beauftragt. Kosten: Rund 50 000 Euro.
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Nach der massiven Kritik an den verdreckten Böden der Bahnhofsvorplätze hat am Montag das Großreinemachen begonnen. Am Dienstag setzen sich die Entsorgungsbetriebe (EBE) und die Bahn-Tochter DB Service erneut zusammen, um gemeinsam einen Putz-Plan aufzustellen. Allerdings: Den Tiefenschmutz, das wurde gestern schon klar, kriegen beide Firmen nicht mehr aus den Steinen heraus.
„Endlich geht’s voran. Schade, dass das mit der Koordination am Hauptbahnhof so lange nicht geklappt hat“, sagt Rolf Friesewinkel, Chef der Straßenreinigung bei der EBE, im Rückblick auf die letzten Monate. „Wir alle hätten uns eine Menge Arbeit und Ärger ersparen können.“
Die Stadt war nach der Verlegung der teuren Granitplatten lange davon ausgegangen, dass die Reinigung mit Kehrmaschine und Besen ausreichen würde. „Die Praxis hat gezeigt, dass man das so nicht hinkriegt“, hat Baudezernentin Simone Raskob inzwischen eingeräumt, was für Bahnhofs-Besucher seit Monaten unübersehbar war.
„Sieht doch schon deutlich besser aus“
Also rückten am Montag Reinigungstrupps mit schwerem Gerät an. Die EBE mit Wasser-Druckreiniger und Straßenkehrmaschine, die DB Service, die der Stadt inzwischen ihre Hilfe angeboten hat, mit kombinierten Kehr- und Saugmaschinen, wie sie auch im Bahnhof selbst zum Einsatz kommen, und mobilen Hochdruckreinigern. „Die haben ein eigenes Interesse an der Aktion“, sagt Friesewinkel. „Die Baustelle gehört zwar der Stadt. Aber es ist ja auch der Bahnhof selbst, der durch den Dreck in ein schlechtes Licht gesetzt wird.“
Während die EBE es bei einem einstündigen Probe-Putzen an der Treppenanlage beließ, waren die Maschinen der Bahn-Tochter gestern bis zum Abend im Einsatz. Ergebnis: An einigen Stellen ist jetzt zu erkennen, wie der Boden eigentlich aussehen sollte. „Sieht doch schon deutlich besser aus“, sagte Rainer Wienke, Chef der städtischen Abteilung Planung und Bau, bei einer Manöverkritik am Nachmittag.
„Wir kratzen nur an der Oberfläche“
Friesewinkel dagegen warnt vor zu hohen Erwartungen. „Soviel wir jetzt auch reinigen: Wir kratzen nur an der Oberfläche. Was in den Stein bereits eingesickert ist, bis zu einen Zentimeter tief, das kriegen wir nicht mehr weg.“
Diese Grundreinigung sollen nun Spezialfirmen übernehmen. Angesichts der öffentlichen Debatte um den Dreck am Hauptbahnhof stehen die bei der Stadt schon Schlange. „Die lesen ja auch Zeitung“, sagt Paul Krumsiek, Projektleiter der Stadt für das Bahnhofumfeld. Die Stadt schätzt die Kosten für die Grundreinigung und eine anschließende Imprägnierung auf rund 50 000 Euro. Allerdings muss sie erst noch testen, ob der Stein die Imprägnierung überhaupt verträgt.