Essen. .

Was sollte die Stadt Essen tun, um das 110-Millionen-Loch im Haushalt zu stopfen? WAZ-Leser haben eifrig Vorschläge zusammengetragen: Von höheren Gebühren für Kitas bis hin zu einer Reduzierung der Stadtbezirke und effizienteren Wasserhähnen im Theater. Diskutieren Sie mit!

Die Essener Bürger bleiben nach dem WAZ-Aufruf, sinnvolle Spartipps für die Stadt Essen einzureichen, eifrig am Ball. Täglich trudeln per Brief (Sachsenstraße 36, 45128 Essen) oder per Mail (redaktion.essen@waz.de) neue Vorschläge ein, wie die Stadt das 110-Millionen-Euro-Loch im Haushalt stopfen sollte.

Leser wie Wilhelm Spoden wollen sogar am liebsten den Politikern im Rat direkt die Meinung sagen und über alle Sparvorschläge offen diskutieren - am besten im Ratssaal. Doch hier die neuesten Vorschläge unserer Leser:

Schulen schließen, Kita-Gebühren erhöhen

„Sollen etwa Schulen zusammengelegt werden,...?“: Ja, falls es die Kapazitäten der Schulen ermöglichen und die neuen Klassen nicht zu groß werden, denn man sollte auf die demografische Entwicklung Rücksicht nehmen. Alles was per ÖPNV in 30 Minuten erreicht werden kann, werte ich als ‘zumutbar’ für einen Schüler.

„Soll man die Kita-Gebühren für gut Verdienende anheben?“ Ja! Überhaupt sollten sich auch andere Gebühren am Einkommen orientieren.

EinVorschlag: Hundesteuer verdoppeln.
EinVorschlag: Hundesteuer verdoppeln.

„Sollten die Bürger ihre Gehwege selbst fegen?“ Prinzipiell erwähnenswert. Allerdings sehe ich die Gefahr, dass dann manche Gebiete noch mehr verwahrlosen, da nicht jeder seiner Pflicht nachkommen wird.

„Eintrittspreise in der Philharmonie?“ Man muss ja nicht gleich mit der Keule regieren (100,-€ Eintritt), aber gegen eine Verdopplung des Preises ist nichts einzuwenden. Die Subvention ist in diesem Bereich einfach zu groß.

Außerdem meine ich, dass man die Hundesteuer sofort verdoppeln sollte. Nicht nur, dass ein Hund in einer Großstadt nichts verloren hat, auch viele Parks werden durch Hundekot verdreckt. Stefanl18

Leistungszuschlag für Bedienstete streichen

Meiner Meinung nach könnte man den sogenannten Leistungszuschlag für städtische Bedienstete freiwillig einsparen. Mit diesem Geld könnte man den einen oder anderen auslaufenden Zeitvertrag zumindest für ein oder zwei Jahre verlängern. Holger Gerth

Eintrittspreise erhöhen, Gehälter senken

Ich würde die Eintrittspreise im Aalto und in der Philharmonie erhöhen, die Gehälter der Vorstände der Stadttöchter senken, die Dienstwagen verkleinern (ein 3er oder 5er BMW tut es auch, es muss kein 7er sein), Ein-Euro-Jobs schaffen für Straßenreinigung, Grün- und Parkpflege. Ursula Seel

Tochterfirmen abbauen und wieder eingliedern

U-Bahn-Zug der EVAG:  Tochterfirmen reduzieren.
U-Bahn-Zug der EVAG: Tochterfirmen reduzieren.

Angesichts der vielen Essener Tochtergesellschaften mit Vorständen, Geschäftsführern, Beiräten und Aufsichtsräten, könnten diese wieder abgeschafft werden und eine „schlanke Verwaltung“ mit ausgebildeten städtischen Angestellten und Beamten die Arbeit preiswert und effizient erledigen. Auf jeden Fall ist der Weg, die Bürger mitdenken zu lassen bei der Suche nach Einsparmöglichkeiten der Richtige. Wenn dann noch eine Mitentscheidungsmöglichkeit geboten würde, wäre das noch demokratischer! Renate Möller

Bauarbeiten besser koordinieren

Millionen Beträge könnte man einsparen, wenn man beim Verlegen von Rohren oder Kabel nicht arbeiten würde wie die Schildbürger! Die Straße wird aufgerissen, der Kanal ausgebaggert und das Gasrohr verlegt. Der Kanal wird zugeschüttet und mit einer Asphaltdecke verschlossen. Nach wenigen Tagen wird an der gleichen Stelle der Kanal wieder ausgebaggert um etwa Kabel zu verlegen. Dann wird wieder zugeschüttet und asphaltiert. Warum koordiniert man diese Arbeiten nicht besser? Bernd Appel

Statt neun lieber sieben Stadtbezirke

Sind neun Stadtbezirke mit ihren Bezirksvertretungen zu viele? Die Gemeindeordnung schreibt vor: „Die einzelnen Stadtbezirke sollen nach der Fläche und nach der Einwohnerzahl so abgegrenzt werden, dass sie gleichermaßen bei der Erfüllung gemeindlicher Aufgaben beteiligt werden können.“ Diese Vorschrift ist in Essen von Beginn an nach Fläche und Einwohnerzahl verletzt worden. Die gleich hohen Zuwendungen pro Bezirk im Haushalt sind ein Unrecht an den Bürgern in einwohnerstarken Bezirken. Für die damalige politische Entscheidung über die Zahl der Bezirke hatte die Verwaltung als Beschlussvorlage nur sieben Bezirke vorgeschlagen. Dies wäre korrekt gewesen, ist aber damals politisch nicht durchgesetzt worden. Es wurden neun. Ludwig W. Wördehoff (früheres Ratsmitglied)

Höhere Beiträge für Sportler möglich

Wenn die Stadt beim Zuschuss für Sportvereine wirklich sparen sollte, dann muss jeder Sportler bei den evtl. höheren Beiträgen bedenken, dass er etwas für seine persönliche Gesundheit und für soziale Kontakte tut. Und das sollte es ihm wert sein. Franz Josef Eßler

Gürtel enger schnallen

Die Politiker sollten mal den eigenen Gürtel enger schnallen. Das vermisse ich in der ganzen Spardebatte. drmccoy

Wasser im Theater kürzer einstellen

Aufführung am Aalto Theater: Wasserhähne kürzer einstellen.
Aufführung am Aalto Theater: Wasserhähne kürzer einstellen.

Bei Besuchen des Aalto-Theaters und der Philharmonie ist mir aufgefallen, dass die Laufzeit des Wassers bei den Handwaschbecken auf den Toiletten länger eingestellt ist als nötig. Die meisten Benutzer der Waschbecken verlassen bereits den Raum, während das Wasser immer noch läuft. Hier könnte man viele tausend Liter Wasser einsparen. Felix Pohl

Ordnungsstrafen besser verfolgen

Blitzer und Abschleppinitiativen scheinen für die Stadt eine gute Einnahmequelle darzustellen. Ich schlage zusätzlich vor, die 2004 mit großem Aufwand produzierte Broschüre „Jetzt geht’s rot“ von Pico Bello in die Tat umzusetzen. Damals hieß es protzig: „So können Sie Geld sparen: Kaugummi 15 Euro, Kippe 15 Euro, Tauben füttern 30 Euro, Hunde nicht angeleint 50 Euro, Köttelknöllchen 50 Euro … .“ Das Geld liegt für die Stadt also quasi auf der Straße. Jeder Bürger kann bei jedem Spaziergang eine Menge Personen beobachten, die sich ihres Mülls entledigen. Kostenloser Nebeneffekt meines Vorschlags: Straßen, Plätze, Parks, Grünstreifen würden endlich sauberer. Giliwill

Spätere Beleuchtung für Weihnachten

Die Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt erst am 1. Advent einschalten. Dorothea Sickert

Bei Besuchen des Aalto-Theaters und der Philharmonie ist mir aufgefallen, dass die Laufzeit des Wassers bei den Handwaschbecken auf den Toiletten länger eingestellt ist als nötig. Die meisten Benutzer der Waschbecken verlassen bereits den Raum, während das Wasser immer noch läuft. Hier könnte man viele tausend Liter Wasser einsparen.

Bei Besuchen des Aalto-Theaters und der Philharmonie ist mir aufgefallen, dass die Laufzeit des Wassers bei den Handwaschbecken auf den Toiletten länger eingestellt ist als nötig. Die meisten Benutzer der Waschbecken verlassen bereits den Raum, während das Wasser immer noch läuft. Hier könnte man viele tausend Liter Wasser einsparen.