Essen. .
111 Bäume und etliche Häuser müssten für den Ruhrallee-Tunnel fallen. Zum Protest gegen die unterirdische Trassenführung auf formierten sich zahlreiche Bürger an der Allee und markierten 111 Bäume.
111 Bäume müssten fallen wenn der so genannte Ruhrallee-Tunnel kommt; Anwohner und Mitglieder der Bürgerinitiative (BI) „Wege für Essen“ sehen das rund 260 Millionen Euro teure Bauwerk, das eine Autobahnverbindung zwischen der A52 im Norden und der A44, die bislang im Ortsteil Heisingen endet, überaus kritisch. „Betrachtet man die Pläne für das Nordportal, so wird deutlich, dass von dem ursprünglichen Gedanken, die innerstädtischen Verkehre in den Tunnel zu bringen und so die Ruhrallee zu entlasten, nicht mehr viel übrig ist“, erklärt Georg Nesselhauf, einer der Sprecher der (BI). Vielmehr stehe zu fürchten, dass mit dem Tunnel und dem Auslassportal in Höhe der Ahrfeldstraße auf der Ruhrallee eine zehnspurige Straße mit zugehörigem Anbindungskreuz entstehen soll.
Zu rechnen sei mit vier Fahrspuren, die aus dem Tunnel führen, vier Fahrspuren für die rund 30 000 Pkw, die auf der oberirdischen Trasse rollen, sowie zwei Fahrspuren, die die Anbindung aus dem Tunnel an die A52 gewährleisten. „Rechnet man dann noch die Abstandsflächen für den Lärmschutz hinzu, werden die ersten beiden Häuserreihen an der Ruhrallee zwischen A52-Auffahrt und Ahrfeldstraße platt gemacht werden müssen“, so Nesselhauf weiter.
Die Mitglieder seiner Initiative informierten am Samstag an der Allee zahlreiche Bürger über ihre in Zusammenhang mit dem Tunnel stehenden Befürchtungen – und markierten exakt 111 Bäume, die wegen des Trassenbaus fallen müssten. „So kann man einen Stadtteil auch kaputt machen“, urteilte eine Anwohnerin. „Das ist einfach indiskutabel“, erklärte auch Horst Nitschke, „hier geht es nur um die Interessen des Bundes am Autobahn-Ausbau und nicht um die Lebensqualität der Bürger.“