Essen. .

Gegen den Bau des Ruhrallee-Tunnels formiert sich Protest unter den Anwohnern. Die Gegner des Vorhabens befürchten, dass der Transitverkehr, der zurzeit noch um den Stadtkern herumgeführt wird, bald mitten hindurch fließt.

Breiter Protest formiert sich in der Anwohnerschaft gegen den geplanten Ruhrallee-Tunnelbau. Zur Erinnerung: Derzeit wird die A 44-Lücke zwischen Ratingen und Velbert geschlossen, mit einer Fertigstellung ist voraussichtlich im Jahr 2017 zu rechnen.

Das dadurch erwartete Fahrzeug-Mehraufkommen soll ein Tunnel, der Heisingen und Ahrfeldstraße verbindet, auffangen, um so die schnelle und staufreie Anbindung von der A 44 an die A 52 zu ermöglichen. Nach einer Bürgerversammlung im April diesen Jahres, in der Straßen NRW als Auftragsbehörde des Bundes die Varianten für alle drei Trassen vorgestellt hatte, reichten binnen nur zwei Wochen 120 Bürger gegen das Vorhaben offiziell Einspruch ein.

Die Befürchtung: Derzeit leiten Navigationssysteme den Transitverkehr noch um Essens Stadtkern herum. Nach den vorgestellten Plänen jedoch, so befürchten die Gegner, könne sich dies ändern. „Mit A 44 und A 52 soll der Transitverkehr mit all seinem Lärm und Dreck mitten durch Essen und das zentrale Ruhrgebiet geführt werden“, so Georg Nesselhauf für die Initiative der Tunnel-Gegner.

„Es gibt Gefahren und Folgekosten aus dem Altbergbau“

Experten aus den Bereichen Regionalplanung, Bauwesen, Geologie und Medizin informierten in einem Treffen der Gegner über die umfangreichen Folgen und Risiken, die Georg Nesselhauf wie folgt wiedergibt: „Es gibt Gefahren und Folgekosten aus dem Altbergbau, Bohr- und Verpress­arbeiten auf Privatgrundstücken sind zu befürchten.“ Zudem werde das Ausmaß des zukünftigen Autobahndreiecks Bergerhausen großräumiger ausfallen, Alleebäume und Wohnbebauung würden wegfallen, der Öffentliche Personennahverkehr beeinträchtigt. Befürchtet wird zudem der Wertverfall der Immobilien von Kupferdreh bis Huttrop, eine zusätzliche Belastung mit Luftschadstoffen prognostizierten die Experten und zudem größere Umleitungsmaßnahmen während der vierjährigen Bauarbeiten.

Zu einer weiteren Versammlung laden die Tunnel-Gegner am Mittwoch, 9. Juni, ab 20 Uhr in das Gemeindehaus an der Weserstraße/Elbestraße. Auch online sind die Mitglieder der Initiative zu finden.