Essen. Von wechselhaftem Wetter mit Regenschauern ließen sich die Festival-Fans die Laune nicht verderben. So lief das 39. Pfingst Open Air in Werden.
Die Besucherinnen und Besucher des Pfingst Open Air waren gut vorbereitet, als sie das Festival-Gelände im idyllischen Werdener Löwental besuchten: Regencapes, Schirme, Regenhüte und wasserfeste Jacken gehörten am Samstag (18.5.) für viele zur Feier-Ausrüstung. Auf der Bühne hatten sich unter anderem Flash Forward und Popsänger Makko angekündigt.
„Wir sind schon bis auf die Unterwäsche durchnässt von den Regenschauern, die es bisher gab. Aber zum Glück ist es nicht so kalt und gefeiert wird trotzdem“, erzählen Kathrin (33) und Julia (29) Fritsche. Die Schwestern kommen aus Kupferdreh und besuchen das Pfingst Open Air seitdem sie denken können. „Ich finde es schade, dass das Wetter heute nicht so gut mitspielt, wie im letzten Jahr, aber wir lassen uns die Laune trotzdem nicht verderben. Für uns war klar, dass wir kommen, egal wie sehr es regnet“, sagte Julia.
Pfingst Open Air in diesem Jahr keine große Sommerparty
Als große Sommerparty konnte sich das traditionelle Essener Pfingst Open Air unter dem diesjährigen Motto „Here comes the sun“ keinen Namen machen. Nachdem das „Umsonst-und-draußen“ Festival im vergangenen Jahr, nach dreijähriger, coronabedingter Zwangspause, als große Party mit bestem Sommerwetter zurückkehrte, prophezeiten die Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes für dieses Pfingstwochenende Regenschauer und Gewitter.
Das Gewitter blieb aus, dafür gab es ein paar Regenschauer. Zwischendurch ließ sich aber auch die Sonne blicken. Die Stimmung war ausgelassen. Zum 39. Mal fand das „Jugendkulturelle Mainevent 2024“ statt, wie die Organisatoren, der Rockförderverein und das Jugendamt Essen, die Veranstaltung selbst bezeichnen. Simon Scheve-Kähler, der Jugendkulturbeauftragte der Stadt Essen, und Hendrik Myland, aus dem Vorstand des Rockfördervereins, freuten sich über 17.000 Besucher.
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Bis zum späten Nachmittag seien viele Familien unter den Gästen gewesen, danach hauptsächlich Jugendliche und junge Erwachsene. „Die Leute kommen zum Großteil aus Essen, es sind aber auch viele Leute aus weiter entfernten Städten da“, erzählte Scheve-Kähler.
Rettungssanitäter halfen beim Pfingst Open Air in Essen
Auf der Fläche hinter der Hauptbühne standen Feuerwehr, Polizei, DLRG und das Deutsche Rote Kreuz in Bereitschaft. Und einige Festival-Besucher brauchten tatsächlich die Hilfe der Sanitäter, Alkohol macht eben nicht immer nur gute Laune.
Eröffnet wurde das Festival von der Essener Band „The Destruents“, die im vergangenen Jahr den Bandwettbewerb „Mukkefukk“ gewonnen hatte. Hinter der Band stecken Yona (19) aus Werden und Jan (21) aus Frintrop. „Der Auftritt heute war das Größte, was wir bisher gemacht haben. Es war ein wahnsinnig tolles Gefühl, vor so vielen Menschen zu performen“, sagte Yona und Jan ergänzte: „Wir haben sogar einige neue Fans dazu gewonnen. Wir hatten ein tolles Publikum.“
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Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln angereist ist, konnte sich viel Ärger bei der Parkplatzsuche sparen: Bereits im Vorfeld baten die Organisatoren die Gäste, nicht mit dem Pkw anzureisen. Vom Essener Hauptbahnhof fuhren an diesem Samstag alle 15 Minuten Sonderzüge der S6 bis Essen-Werden. Jannik Hohn (23) und Melissa Josten (22) aus Frintrop haben sich an die Bitte der Veranstalter gehalten: „Wir sind mit dem Zug gekommen und werden später von einem Freund mit dem Auto abgeholt. Ich glaube, dass die Parkplatzsuche heute keinen Spaß gemacht hätte. Da auch sämtliche Seitenstraßen gesperrt sind, hat man kaum eine Chance“, so Jannik.
Am meisten freuten sich die beiden auf den Headliner des Abends: „Ich bin ein großer ,Makko‘-Fan. Als ich gehört habe, dass er heute kommt, wollte ich unbedingt zum Pfingt Open Air. Wir sind heute zum ersten Mal da“, erzählte Melissa. Wie auch im letzten Jahr gab es wieder eine Hauptbühne und eine Bühne auf der „Elektronischen Wiese“. Auf der Hauptbühne sorgten zum Beispiel „Crystal Glass“, die Rapperin „Finna“, „Flash Forwards“ und die Alternative-Pop-Band „Zimmer90“ für gute Stimmung.
Auf der „Elektronischen Wiese“ wurden die Festival-Fans von Künstlern wie „Jurek3000“, „Lokka“, „Blanka“ und „Ignez“ musikalisch unterhalten. Feierten die Festival-Gäste im letzten Jahr noch das bekannte Hip-Hop-Duo „257ers“, war in diesem Jahr der Berliner Künstler „Makko“ der Headliner auf der Hauptbühne. Dieser erlebe gerade einen Hype und spiele erfolgreich seine Tour.
Pfingst Open Air als soziokulturelles Festival
„Es war genau der richtige Zeitpunkt, diesen Künstler für das Pfingst Open Air zu verpflichten“, so Organisator Myland. Es gehe bei der Wahl der Künstlerinnen und Künstler um die Jugendförderung der Bands, man wolle bekannte und neue Gesichter mischen, erklärt Scheve-Kähler und sagt weiter: „Unsere Gäste schätzen die Atmosphäre. Unser Festival ist soziokulturell geworden und wir bekommen von den Künstlern wie auch von den Gästen viele positive Rückmeldungen für unser Konzept.“
Laura Meister (24) und Jacqueline Jung (27) aus Bredeney kennen „Makko“ nicht: „Ich habe noch nie etwas von ihm gehört aber wir schauen es uns mal an. Man kann ja immer noch gehen, wenn es uns nicht gefällt“, sagt Laura. Die beiden Frauen sind das fünfte Mal auf dem Pfingst Open Air und sitzen trotz matschiger Wiese mit ihrer Picknickdecke auf dem Boden: „Das ist unsere Festival-Decke, die ist von unten beschichtet. Tradition bleibt Tradition, auch bei Regen“, erklärte Jacqueline lachend. Pünktlich um 20.50 Uhr heizte Headliner „Makko“ dem Publikum ein. Dichtes Gedränge herrschte vor der Hauptbühne. Der Berliner Künstler animierte das Publikum zum Mitsingen, Tanzen und Handylichter hochhalten. Die Menge feierte ausgelassen zu Songs wie „;Morgen/Heute“, „Leb es oder lass es“ und „Nachts wach“.
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