Essen-Rüttenscheid. In Essen hat ein neuer CBD-Shop eröffnet. Welche Produkte es gibt und welche Pläne der Inhaber für die Zeit nach der Legalisierung hat.
Beim Betreten des neu eröffneten Ladens an der Rüttenscheider Straße 242 fällt sofort ein Tisch voller grüner Pflanzen ins Auge. Spätestens beim Blick in den Kassenbereich, über dem in großen Buchstaben der Schriftzug „WE LOVE CBD“ prangt, wird klar, dass es hier um Produkte mit dem Cannabis-Bestandteil CBD geht. Inhaber Salar Ghiassi hat am Samstag (2. März) seinen ersten „Koala CBD-Store“ in Essen eröffnet.
Der 37-Jährige hat 2018 in Berlin die Firma „Koala“ gegründet und dort 2019 seinen ersten CBD-Shop an den Start gebracht. „Nachdem ich erfahren habe, wie gesundheitsfördernd Cannabis ist, hatte ich die Idee, hochwertige Produkte aus selbst angebautem Hanf anzubieten. Nachdem der Laden in Berlin gut lief, kamen mit der Zeit weitere Shops in ganz Deutschland dazu.“
Suche nach Ladenlokal in Rüttenscheid war schwierig
Es sei ihm ein Anliegen gewesen, nun auch einen Shop in Essen zu eröffnen: „Ich bin Rüttenscheider. Für mich war klar, dass ich hier in meiner Heimat irgendwann auch einen meiner Shops eröffnen möchte. Es musste nur das passende Ladenlokal gefunden werden, das ist in Rüttenscheid nicht so einfach.“ Kaufen kann man in dem rund 100 Quadratmeter großen „Koala CBD-Store“ unter anderem Hanfblüten, Kaffee auf Hanfbasis, Kosmetika, CBD-Öle und Tiernahrung aus eigener Herstellung.
Die Hanfpflanze, die in den „Koala-Produkten“ verarbeitet werde, komme von einer eigenen Hanf-Farm in der Schweiz, erzählt Ghiassi und betont: „Keines unserer Produkte hat eine berauschende Wirkung, denn der Stoff THC, der Cannabis seine berauschende Wirkung verleiht, ist nicht enthalten.“
Seine Kundschaft sei von den positiven Auswirkungen der Cannabis-Produkte überzeugt: „Viele Kundinnen und Kunden nehmen das CBD-Öl aufgrund chronischer Schmerzen oder Schlafschwierigkeiten und sind begeistert von der Wirkung.“ Es gebe auch Kunden mit Epilepsie, die Krampfanfälle mit den Cannabis-Ölen vorzeitig beenden können, erzählt der Geschäftsführer.
Rüttenscheider CBD-Store: Eintritt erst ab 18
Zehn Milliliter CBD-Öl kosten 39,99 Euro, die Hanfblüten gibt es für drei Euro pro Gramm und das Trockenfutter für Haustiere in der 500-Gramm-Tüte für 11,90 Euro. Auf den Verpackungen der angebotenen Produkte prangt auffällig das Gesicht eines grimmig schauenden Koalas. „Das Design war ein Geistesblitz. Jeder mag Koalas, es sind entspannte Tiere. So entspannt soll man nach dem Konsum unserer CBD-Produkte auch sein. Grimmig schaut der Koala, weil er noch kein CBD bekommen hat“, erklärt Ghiassi lachend.
Betreten werden darf der CBD-Shop aufgrund gesetzlicher Bestimmungen übrigens nur von Personen ab 18 Jahren. Zum Kundenstamm des Shops gehören laut Inhabers Menschen aller Altersklassen und gesellschaftlichen Schichten. „Viele Haustierbesitzer haben das CBD-Trockenfutter für ihre Vierbeiner entdeckt. Es hilft vielen Tieren bei Verdauungsbeschwerden. Besonders hoch ist die Nachfrage bei dem CBD-Öl für Tiere vor Silvester, da die Tiere mit dem Öl deutlich entspannter sind“, erzählt er.
Rüttenscheider plant auch einen „Cannabis Social Club“
Bezüglich der bald anstehenden Cannabis-Legalisierung stehe er mit seinem Team „in den Startlöchern“, wie Ghiassi sagt. „Cannabis ist salonfähig geworden und das Interesse in der Bevölkerung wächst. Besser die Konsumenten bekommen saubere Produkte von uns als gestreckte Ware von einem Dealer am Bahnhof.“ Zum 1. April soll ein neues Gesetz in Kraft treten, dass Erwachsenen ab 18 Jahren erlaubt, bis zu 25 Gramm Cannabis zum Eigenbedarf zu besitzen.
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Verkauft werden soll die Droge dann von „Cannabis Social Clubs“, die nicht gewinnorientiert sind. „Obwohl das Gesetz die Mitgliedschaft in einem ,Social Club‘ ab 18 Jahren vorsieht, haben wir das Mindestalter, um bei uns Mitglied werden zu können, auf 21 Jahre hochgesetzt. Wir werden einen Teil unserer Räumlichkeiten abtrennen und dort die THC-Produkte verkaufen. Es wird dann bei uns auch Saatgut zu kaufen geben.“
Der CBD-Shop-Geschäftsführer erklärt aber, dass er Drogen nicht verharmlosen möchte: „Ich will THC nicht schönreden. Es ist eine Droge und diese sollte mit Vorsicht genossen werden, man kann davon süchtig werden.“ Gemeinsam mit seinem Team wolle Ghiassi ein Auge auf Kunden haben, die besonders häufig einkaufen und mit ihnen ins Gespräch kommen, um Hilfsangebote aufzuzeigen.
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