Essen. Im Juni 2024 will die AfD in der Essener Grugahalle einen Bundesparteitag veranstalten. Erste Reaktionen: Von Häme bis Zustimmung.

Ende Juni 2024 will die Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) ihren Bundesparteitag in der Essener Grugahalle abhalten. 600 Delegierte werden erwartet. Das wurde am Sonntag (21. Januar) bekannt. Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen hat noch am Sonntagabend deutlich Stellung bezogen: „Die AfD ist nicht willkommen, wir brauchen eine solche Veranstaltung nicht.“y

Seit Bekanntwerden der Nachricht am frühen Sonntagabend kommentieren viele Nutzerinnen und Nutzer im Internet das Thema - zum Beispiel im Netzwerk Facebook. Die Reaktionen reichen von Häme über Kritik bis zu Gelassenheit.

AfD-Parteitag 2024 in Essen: Erste Proteste sind angekündigt

„Schon mal Eier kaufen und reifen lassen“, schreibt zum Beispiel ein Nutzer und kündigt somit auf mehr oder weniger humorvolle Art und Weise handfesten Protest an. Auch das Netzwerk „Essen stellt sich quer“ hatte bereits Protest angekündigt gegen den geplanten Parteitag. „Essen stellt sich quer“ hatte vor einer Woche rund 7.000 Bürgerinnen und Bürger mobilisiert zu einer Kundgebung gegen rechts im Essener Stadtteil Rüttenscheid. Bereits im Jahr 2015 hatte die AfD eine Bundesversammlung in der Grugahalle abgehalten, 2017 und 2021 gab es Landesversammlungen der AfD in der Grugahalle.

AfD-Bundesparteitag 2024 soll in Essen stattfinden – unsere Berichterstattung:

Mit einiger Gelassenheit kommentieren viele Nutzerinnen und Nutzer die Nachricht von der AfD: „Demokratie ist, jeden zu hören“, schreibt jemand. Und ein anderer ergänzt: „Wo ist das Problem?“ Manche setzen blaue Herzen unter die Kommentare - ein Zeichen für Zustimmung für die AfD, deren Parteifarbe blau ist.

Online-Kommentare: Abscheu, Widerwille, aber auch blaue Herzen

Aus manchen Kommentaren klingt Abscheu und Widerwille: „Auch das noch“, schreibt jemand angewidert, ein anderer Nutzer kündigt an: „Da wird dann mehr blockiert als von den Bauern!“ Und noch ein anderer Bürger: „Ich als ehemaliger Essener bin dagegen, habe seit Geburt 30 Jahre in Essen gelebt!“

Dringlich ist die Bitte einer Leserin, die sich am Montag per E-Mail an die Redaktion wendet: Man müsse alles rechtlich Mögliche tun, um zu verhindern, dass die AfD in Essen tagen kann. „Es kann doch nicht sein, dass die Bürger und Bürgerinnen in Essen und auch vieler anderer Städte in Deutschland demonstrierend auf die Straße gehen und andererseits der AfD Schauplätze eingeräumt werden, auf denen diskriminierende, menschenverachtende Parolen kundgetan werden können“, schreibt Gabriele Moritz. „Erinnern wir uns, dass es in Essen schon einmal hochrangige Industrielle und Vertreter der Parteien gab, die dem Rechtsradikalismus im Vorfeld wohlgesonnen waren und ihm Vorschub geleistet haben.“

Ob die Grugahalle rechtlich dazu verpflichtet werden kann, die AfD tagen zu lassen, ist noch offen. Vieles spricht dafür, dass die Messe dazu verpflichtet ist, die Grugahalle an die AfD zu vermieten. Auch, wenn Leser Thomas Hausen per E-Mail an die Redaktion schreibt: „Auf die Anfrage der AfD an die Messe Essen dürfte es ja nur eine Antwort geben: Essen will die AfD nicht!“

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