Essen. Führungswechsel an den Kliniken Essen-Mitte: Zum Jahresanfang hat ein neuer Ärztlicher Direktor sein Amt angetreten. Was der Vorgänger nun macht.
An den Evangelischen Kliniken Essen-Mitte (KEM) ist seit Anfang des Jahres Prof. Dr. Christian Jackisch in die medizinische Geschäftsführung gerückt und neuer Ärztlicher Direktor. Er folgt in dieser Funktion auf Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas du Bois.
Turbulenzen in der Führungsspitze erschütterten Kliniken Essen-Mitte
Der heute 67 Jahre alte du Bois hatte das Amt im Juni 2021 übernommen – als erster hauptamtlicher Ärztlicher Direktor. Vorausgegangen waren die überraschende Freistellung von Kurzzeit-Klinikchef Frank Mau im Mai 2021 und spürbare Turbulenzen an der Spitze des Klinikverbundes, zu dem das Huyssensstift in Huttrop und die zwei evangelischen Kliniken in Steele und Werden gehören. Mau, der sein Amt als Geschäftsführer nur zwei Jahre innehatte, verständigte sich später mit der Klinik auf eine „einvernehmliche Trennung“. Zu den Details der Einigung vereinbarte man Stillschweigen.
Du Bois hatte sich als Direktor der Klinik für Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie an den KEM einen Namen gemacht und war 2020 mit dem Deutschen Krebspreis ausgezeichnet worden. Gemeinsam mit dem ebenfalls 2021 bestellten Geschäftsführer Hans-Dieter Weigardt brachte er Ruhe in das Haus, das gleichwohl wie andere Krankenhäuser vor großen Herausforderungen steht.
Der Neue an der Klinikspitze setzt auf Teamwork
Das ist auch dem neuen Ärztlichen Direktor, Prof. Dr. Christian Jackisch, bewusst, der zum Amtsantritt erklärte, dass er sich auf die „neue und herausfordernde Tätigkeit“ an den Kliniken Essen-Mitte freue. „Das Gesundheitswesen befindet sich in der vielleicht größten Umbruchphase seiner Geschichte und wir sind hier im Ruhrgebiet und in Essen mittendrin.“ Die Transformation berge auch Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten, die man im Sinne der Patienten nutzen wolle.
„Deshalb setze ich auf eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit den hervorragenden Teams aus Pflege und Ärzteschaft sowie allen weiteren Berufsgruppen. Teamwork und Mannschaftsgeist, bei dem Stärken und Kompetenzen des Einzelnen einfließen, sind mir besonders wichtig“, sagte Jackisch, der sich als Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe die Schwerpunkte spezielle operative Gynäkologie und spezielle gynäkologische Onkologie gesetzt hat. Er leitete zuletzt 18 Jahre lang die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Sana-Klinikum Offenbach. Jackisch stammt gebürtig aus Bayern und hat in Münster Medizin studiert.
Drei Essener Klinikträger wollen enger zusammenarbeiten
Eine wichtige Weichenstellung hatten die KEM schon Mitte Dezember 2023 bekannt gegeben: Da kündigten sie eine verstärkte Zusammenarbeit mit den beiden Essener Krupp-Krankenhäusern und mit Klinikbetreiber Contilia an. Die drei frei gemeinnützigen Träger wollen sich und die Gesundheitsversorgung in der Stadt damit zukunftsfest aufstellen. „Leistungsabbau ist überhaupt nicht vorgesehen. Das ist kein Rationalisierungs-Programm!“, vericherte Andreas du Bois bei der Vorstellung des „Essener Modells“, mit dem er auch weiter betraut bleibt: Der 67-Jährige ist ab sofort Direktor für medizinische Strategie und Kooperation des Aufsichtsrats und der Gesellschafter der KEM.
Der Vorsitzende des KEM-Aufsichtsrates, Dr. Joachim F. Panek, erklärte jetzt, dass man sich auf die Zusammenarbeit mit Prof. Jackisch freue und der Findungskommission für ihre erfolgreiche Arbeit danke. Panek ergänzte: „Ich freue mich sehr, dass Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas du Bois uns auch künftig weiter begleiten und unterstützen wird.“
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