Essen-Rüttenscheid. In Essen-Rüttenscheid gibt es ein neues Geschäft: Der faire Modeladen „Oska“ ist vor wenigen Tagen eröffnet worden. Was er zu bieten hat.

Der stationäre Einzelhandel in Essen ist um ein Geschäft reicher: Am Freitag (20. Oktober) hat der Modeladen „Oska“ in Rüttenscheid (Hedwigstraße 7) für Kundinnen und Kunden eröffnet. Angeboten werden im Laden hauptsächlich nachhaltig hergestellte Kleidungsstücke für Frauen.

Ungefähr 100 Gäste seien am Tag der Eröffnung bei der neuen „Oska“-Filiale in Rüttenscheid vorbeigekommen, sagt Inhaberin Ulrike Wolstein (59). Am Tag darauf sei der Andrang noch größer gewesen. „Wir waren mit sieben Verkäuferinnen vor Ort“, so Wolstein. Die Kundinnen hätten sich auf die gesamte Ladenfläche – rund 80 Quadratmeter – sowie die kleine Teeküche hinter der Ladenfläche verteilt.

Neueröffnung in Rüttenscheid: Modegeschäft „Oska“ seit 20. Oktober geöffnet

„Oska“ ist ein Label mit schlichter und nachhaltig hergestellter Mode. Die Kleidung besteht zum Beispiel aus Hanf, Leinen, Baumwolle, Wolle oder recyceltem Taft. Die Kleidungsstücke werden nach Angaben des Unternehmens größtenteils in Europa produziert. Wolsteins Laden trägt den Namen „Oska“ und sie verkauft dort „Oska“-Ware, es handelt sich aber nicht um Franchise, sondern um ein inhabergeführtes Geschäft.

Das Modegeschäft in Rüttenscheid ist der vierte Laden von Ulrike Wolstein: Sie betreibt seit 1991 das „Atrium“ in Duisburg, seit 2011 einen „Oska“-Standort in Mülheim-Saarn und seit 2016 einen in Moers.

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Neben der Kleidung von „Oska“ verkauft Wolstein in dem Laden aber beispielsweise auch Kleidung der Berliner Strickmanufaktur Esmeralda, des Labels Backstage aus Osnabrück, der Modemarke Vetono, der irischen Schal-Firma McKernan, des Aachener Taschen-Herstellers Volker Lang und des Labels Trippen aus Berlin, welches Lederschuhe herstellt. Die Kleidung im Laden ist in zurückhaltenden Farben gehalten, es gibt viel Schwarz, Weiß und Grau, aber auch Kleidungsstücke in Oliv- und Rosttönen.

Dass die Mode fair hergestellt wird, ist Wolstein wichtig. Fast-Fashion-Marken wie H&M oder Bershka befürworte sie nicht, erklärt sie: „Bei Fast Fashion zahlt immer jemand anders die Zeche. Das würde ich niemals unterstützen“, sagt sie. Nur für den Profit habe sie ihr Unternehmen außerdem nicht gegründet. „Diese Gewinnmaximierung, das finde ich gruselig“, sagt sie. Bei ihr stünden der Spaß an der Arbeit und die faire Zusammenarbeit im Vordergrund, nicht die wirtschaftliche Performanz des Unternehmens.

Das Team von „Oska“ in Essen-Rüttenscheid: Inhaberin Ulrike Wolstein, Sylvia Cremer, Carola Tollmann und Claudia Lehwald (v.l.).
Das Team von „Oska“ in Essen-Rüttenscheid: Inhaberin Ulrike Wolstein, Sylvia Cremer, Carola Tollmann und Claudia Lehwald (v.l.). © Juana Kliefken

In ihrem Laden verkauft sie nur Kleidung, die in Europa oder Deutschland hergestellt worden ist – die Lieferkette müsse transparent sein, sagt sie. Wolstein möchte mit dem Laden aber auch den stationären Einzelhandel unterstützen.

Neue „Oska“-Filiale in Rüttenscheid: Komplette Ladenfläche renoviert

Der Umbau der Filiale sei aufwendiger gewesen als gedacht: „Das war irre viel Arbeit“, sagt Wolstein. Abgesehen vom Boden, der nicht ersetzt wurde, habe sie die komplette Ladenfläche renovieren lassen: Ein Stuckateur zog neue Wände hoch, ein Maler strich die Wände weiß, überall im Laden wurden neue Lampen angebracht. Die Gestaltung der Inneneinrichtung hat Wolstein selbst übernommen: Nach dem Abitur studierte sie Architektur in Dortmund, ist daher vom Fach. Das sei hilfreich gewesen, um die Filiale zu gestalten, erklärt sie.

„Oska“ in Rüttenscheid hat montags bis freitags von 11 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Die Hauptzielgruppe sind vor allem Frauen ab 30 Jahren. Die fair hergestellte Kleidung hat ihren Preis: Für eine Bluse zahlt man bei „Oska“ ungefähr 100 Euro, ein Pullover oder eine Hose kommen auch mal auf 200 bis 300 Euro. Im Laden werden auch Taschen und Schmuck verkauft.

Weitere Filialen möchte Ulrike Wolstein aktuell nicht eröffnen. Ihr Team besteht inzwischen aus 13 Mitarbeitenden. „Ich hab wirklich richtig viel Arbeit, das reicht jetzt auch“, so Wolstein. Sie sei aber froh, nun endlich auch einen Laden in Essen eröffnet zu haben. Die 59-Jährige machte ihr Abitur am Maria-Wächtler-Gymnasium in Rüttenscheid. Irgendwann nach Essen zurückzukehren, sei immer ein Traum von ihr gewesen: „Essen ist für mich Kindheit“, sagt sie.

Die Kleidung, die im Fair-Fashion-Laden „Oska“ in Rüttenscheid verkauft wird, ist größtenteils schlicht und besteht etwa aus Baumwolle, Wolle, Hanf, Leinen oder recyceltem Taft.
Die Kleidung, die im Fair-Fashion-Laden „Oska“ in Rüttenscheid verkauft wird, ist größtenteils schlicht und besteht etwa aus Baumwolle, Wolle, Hanf, Leinen oder recyceltem Taft. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

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