Essen. Das Einkaufscenter Limbecker Platz zieht Bilanz für 2022: Umsätze und Besucherzahlen sind gestiegen. Dennoch bleibt das Geschäft herausfordernd.

Das Einkaufszentrum Limbecker Platz in Essen hat sich von den Folgen der Corona-Pandemie weitgehend erholt. Wie Centermanager Anastasios Meliopoulos sagte, liegen die Besucherzahlen mit zuletzt durchschnittlich 50.000 pro Tag wieder auf dem Niveau des Vor-Coronajahres 2019. Vor allem Neuzugänge wie Zara, Bershka, Intersport Stommen und das Eiscafé Venezia hätten der Frequenz gutgetan.

Gleiches gelte für die Umsätze im Center. 2021 waren sie noch um bis zu 20 Prozent eingebrochen. Nun kann Meliopoulos feststellen: „Mehr als die Hälfte unserer Mieter hat im vergangenen Jahr die Umsätze des Jahres 2019 erreicht oder sogar übertroffen.“ Der Rest liege nur noch leicht darunter. Das sei auch insofern ein gutes Ergebnis, da es Anfang 2022 noch Corona-Beschränkungen im Handel und der Gastronomie gegeben habe. Aktuell zählt der Limbecker Platz 180 Läden.

Limbecker Platz: Sieben Prozent Leerstand

Auch für dieses Jahr zeigte sich der Centermanager zuversichtlich. Weitere Geschäftseröffnungen im Center stehen an und werden so manchen Leerstand, der sich während der Corona-Zeit aufgebaut hat, wieder verschwinden lassen. „Wir haben aktuell viele Nachfragen und sind mit weiteren potenziellen Mietern in Verhandlung“, sagte Meliopoulos. Derzeit stehen sieben Prozent der Center-Verkaufsfläche leer. Vor Corona galten bis zu fünf Prozent als „gesunder Leerstand“. Veränderungen in einem Einkaufszentrum seien ansonsten nicht möglich, betonte er.

Center-Manager Anastasios Meliopoulos leitet seit Juni 2021 das Einkaufszentrum Limbecker Platz in Essen.
Center-Manager Anastasios Meliopoulos leitet seit Juni 2021 das Einkaufszentrum Limbecker Platz in Essen. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Das mit Abstand größte Fragezeichen, das derzeit allerdings über dem Center schwebt, ist die Zukunft des Karststadt-Warenhauses. Am Mittwoch wurde das Insolvenzverfahren für Galeria Karstadt Kaufhof eröffnet. Mit rund 20.000 Quadratmetern Verkaufsfläche ist Galeria der weitaus größte Mieter im Limbecker Platz. Voraussichtlich im März soll sich entscheiden, ob das wirtschaftlich angeschlagene Unternehmen sein Haus im Limbecker Platz erhalten oder es schließen wird. Entscheidend dafür wird der Ausgang der Mietverhandlungen sein, die derzeit zwischen Galeria auf der einen Seite und dem Betreiber des Centers, der ECE, sowie dem Eigentümer, ein Fonds der Union Investment, auf der anderen Seite noch laufen.

Kosten der Händler gestiegen, Center spart Energie

Dass sich die Umsätze der Händler im Center nach Corona wieder erholt haben, ist jedoch nur eine Seite der Medaille. Auf der anderen sind deren Kosten in den vergangenen Monaten erheblich gestiegen. Teure Energie, höhere Löhne und Einkaufspreise belasten Händler und Gastronomen gleichermaßen.

Um die Mieter ein Stück weit zu entlasten, hat das Center bereits im vergangenen Jahr mit mehreren Energiesparmaßnahmen begonnen: Etwa ein Drittel der Beleuchtung ist seither ausgeschaltet, alle Lampen werden auf LED umgerüstet, Teile des Parkhauses bleiben montags bis donnerstags geschlossen, die Hälfte der Lastenaufzüge fährt nicht. Das alles zusammen bringt laut Meliopoulos eine Ersparnis im Monat zwischen 30.000 und 50.000 Euro, je nach Jahreszeit.

Um noch mehr sparen zu können, würde sich Meliopoulos eine Einschränkung der Durchwegung wünschen, zumal nur wenige Passanten nach Ladenschluss die Einkaufsmeile als Zugang zur U-Bahn nutzen würden. Die Entscheidung darüber müsste die Stadt bzw. die kommunale Politik fällen. Derzeit muss das Center den Durchgang rund um die Uhr gewähren. Das jedoch verursacht im Jahr einen sechsstelligen Betrag für Energie und vor allem für Security. „Eine Reduzierung unter der Woche würde uns helfen“, so der Centermanager.

Mehrere Neueröffnungen im Limbecker Platz

Unterdessen kündigte Meliopoulos für die kommenden Monate mehrere Neueröffnungen im Center an. Lesen Sie dazu: Diese neue Läden eröffnen demnächst