Essen-Werden. Seit Jahren verbreitet der Essener Lachyoga-Trainer Willi Hagemann gute Laune bei Seminaren. Wie er sich besonders für kranke Kinder einsetzt.

Ein herzliches Lachen kann so viel bewirken: Alle Hemmungen werden beiseite gefegt und man kann sich für Momente selbst vergessen. „Das Lachen lockert nicht nur die Muskulatur, regt den Kreislauf an und pumpt eine Menge Sauerstoff in unseren Organismus, sondern bringt unsere Gedanken wieder in Schwung und ermöglicht uns eine positivere Sicht auf die Dinge“, sagt Willi Hagemann.

Veranstaltungen sind immer für den guten Zweck

Er muss es wissen, denn er ist seit 2014 als Lachyoga-Trainer Spezialist für diese Art der Gemütsregung. Den Anfang bildeten Lachyoga-Stunden auf der Brehminsel, inzwischen hat der 73-jährige Werdener eine feste Lachyoga-Gruppe im Gemeindesaal an der Dellwiger Friedenskirche. Ansonsten tourt er auf Workshops und Firmenevents, begleitet Wanderungen und ist auf Stadtfesten zu finden. Den angenehm und in jedem Falle gesund wirkenden „Lachvirus“ hatte er zudem in der Coronazeit auch übers Internet verbreitet.

Das Gebiet der ambulanten Palliativ-Versorgung umfasst einen Radius von 90 km rund um Essen.
Das Gebiet der ambulanten Palliativ-Versorgung umfasst einen Radius von 90 km rund um Essen. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Ein Herzensanliegen ist Willi Hagemann dabei, dass seine Veranstaltungen für den guten Zweck stattfinden. Unter dem Motto „Lachend spenden fürs Kinderhospiz“ engagiert sich der Werdener für Kinder und Jugendliche, die an lebensverkürzenden Krankheiten leiden. „Einige Haupt- und ganz viele Ehrenamtliche leisten auf dem Gebiet ausgezeichnete Arbeit. Es werden auch Spenden für Leistungen benötigt“, betont Hagemann. Mit seinen Lachyoga-Sitzungen möchte er diese Arbeit unterstützen. Mehrere tausend Euro seien in diesem Jahr bereits zusammengekommen, berichtet er er stolz.

Das Netzwerk erstreckt sich auf das ganze Ruhrgebiet

In Essen hat er in Hanna Szibalski eine kompetente Ansprechpartnerin gefunden, wenn es um die Spendenweiterleitung geht. Sie ist im Bereich Soziale Arbeit/psychosoziale Beratung im Kinder-Palliativ-Netzwerk Essen unter dem Dach der Caritas-SkF-Essen gGmbH (CSE) tätig. Wobei hier nicht nur das Stadtgebiet von Essen abgedeckt wird. „Wie sind in einem Radius von circa 90 Kilometern rund um Essen unterwegs“, berichtet Hanna Szibalski.

Betreut werden im Jahr etwa 130 Familien durch die CSE. Familien, in denen Kinder leben, die schwerst erkrankt sind und deren Lebensspanne deshalb absehbar ist. „Unsere ambulanten Kinderhospizbegleiter und -begleiterinnen sind Zeitschenker. Sie stehen für die Eltern nicht nur bei Sorgen und Nöten bereit und helfen bei Arzt- und Behördengängen, sondern begleiten die Familien auch bei Freizeitaktivitäten.“ 57 ehrenamtliche Kräfte seien derzeit im Einsatz, brächten Entlastung und Unterstützung.

Das Lachen und fröhliche Momente zu erleben, seien dabei übrigens wichtige Elemente. Hanna Szibalski: „Es geht bei der Begleitung auch um den Erhalt beziehungsweise die Wiedergewinnung von Lebensqualität. Man sollte einfach nicht in jeder Minute an die jeweilige lebensbedrohende Situation denken müssen.“

Lachyoga-Trainer ließ sich zum Straßenclown ausbilden

Selbst im Kinderhospiz – die CSE arbeitet hier vor allem mit einer Wuppertaler Einrichtung zusammen – herrsche keine gedrückte Stimmung. „Wobei Kinderhospize nicht wie bei älteren Menschen die letzte Lebensstation sind. Sie werden vielmehr genutzt, um eine erforderliche Betreuung sicher zu stellen, wenn Familien entlastet werden müssen“, erklärt die Sozialarbeiterin.

„Lachen ist die beste Medizin“, hat Willi Hagemann auch immer wieder festgestellt. Er habe in diesem Jahr sogar eine Ausbildung zum Straßenclown mitgemacht, um seine humorvollen Einlagen künftig pantomimisch besser unterstützen zu können, berichtet er. Erste Erfolge feierte er damit übrigens bereits bei der ökumenischen Männergruppe in Werden: „24 Männer von Mitte 40 bis 80 plus. Wir haben fröhlich und lustig miteinander gelacht. Von wegen, Männer gehen zum Lachen in den Keller. Weit gefehlt!“

Weitere Infos zu Willi Hagemann gibt es auf www.spendenlachen.de und über das Palliativ Kindernetzwerk Ruhrgebiet auf www.kpn-essen.de.

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