Essen. Im Stadion an der Hafenstraße ist am Samstag das deutsche Finale im American Football ausgetragen worden. Auch rund ums Stadion war etwas los.
Essen – die Footballstadt. Dieser Slogan hätte am Samstag treffenderweise auf dem Handelshof am Tor zur Innenstadt stehen können. Der Grund: In der Stadt, genauer gesagt im Stadion an der Hafenstraße, wurde ab 17 Uhr das Finale der Deutschen Meisterschaft im American Football ausgetragen. Die Partie hieß Potsdam Royals gegen Schwäbisch Hall Unicorns, am Ende reckte die Mannschaft aus Brandenburg die liebevoll „Beule“ genannte Trophäe nach einem 34:7-Sieg in den Essener Abendhimmel.
GFL Bowl in Essen – das sind die Bilder aus und um das Stadion
Deutsches Football-Finale im Stadion an der Hafenstraße
Football-Fans aus ganz Deutschland hatten sich am Samstag in die Stadt aufgemacht. Viele von ihnen schienen dem Aufruf des American Football Verbands Deutschland (AFVD) nachgekommen zu sein, mit der Bahn anzureisen. Die Folge: Wer ab dem Mittag in der Essener Innenstadt zum Wochenendbummel unterwegs war, der sah einige Football-Fans in Montur die Kettwiger Straße hinunterlaufen oder Anhänger in einer der Außengastronomien am Kennedyplatz sitzen.
Cheerleader und Maskottchen durften im Stadion Essen nicht fehlen
Rund um das Stadion in Bergeborbeck war ebenfalls bereits ab der Mittagszeit einiges los. Dort hatte die Fanzone ab 12 Uhr geöffnet. Wie beim Football üblich, waren Cheerleader vor Ort, insgesamt zwölf Gruppen, darunter die Landesauswahlen Berlin–Brandenburg, Ham Cheer und Ba-Wü Lions. Ebenfalls nicht fehlen duften selbstredend zahlreiche Maskottchen, 22 waren es.
Um kurz vor 17 Uhr wurde es im Stadion dann so richtig laut. Das lag an den Motorrädern des Harley Clubs Rhein-Ruhr Chapter, deren Mitglieder den Spielball auf den knatternden Zweirädern ins weite Rund brachten, ehe Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen den Cointoss (engl. Münzwurf) kurz vor der Partie durchführte. Nach der Nationalhymne, gesungen von Sopranistin Rebecca Blanz (Philharmonie Essen), startete das Finale: Der „GFL Bowl“ – so genannt in Anlehnung an den großen Bruder aus den USA, den Super Bowl, eines der größten Sportereignisse weltweit.
Auch während der Fernsehübertragung war aber deutlich zu erkennen, dass das Stadion an der Hafenstraße bei weitem nicht ausverkauft war, sowohl die WAZ-Westkurve als auch die Stadtwerke-Essen-Tribüne waren völlig verwaist, das Publikum hatte ausschließlich die Sitzplätze bezogen. Insgesamt spielten die Potsdam Royals und die Schwäbisch Hall Unicorns vor einer Kulisse von 9516 Zuschauerinnen und Zuschauern.
Mit dieser Zahl hatte AFVD-Präsident Fuad Merdanovic sein unter der Woche formuliertes Ziel von 7000 verkauften Eintrittskarten zwar übertroffen, ob man aber wirklich zufrieden damit ist, darf zumindest bezweifelt werden. Immerhin hatte es bei einer Pressekonferenz Ende Juli seitens der Offiziellen geheißen, dass man auf ein ausverkauftes Haus hofft. Markus Würtele, Vize-Präsident und Eventleiter des AFVD, sagte damals über den Finalstandort Essen: „Es bietet die perfekte Möglichkeit, ein Stadion auszuverkaufen.“ Immerhin liege das Stadion im größten Ballungsraum Deutschland.
Bei einem Fassungsvermögen von 20.300 Plätzen war man mit den am Ende 9516 verkauften Karten deutlich darunter geblieben. Wird der „GFL Bowl“ im nächsten Jahr wieder in Essen ausgetragen? Im Vorfeld hieß es, dass man, wenn denn alles gut läuft, sich eine weitere Auflage im Stadion an der Hafenstraße durchaus vorstellen könne.
Einen Tag nach dem Finale schrieb Essens OB Thomas Kufen jedenfalls über eine mögliche Neuauflage in der Stadt: „Vielleicht nächstes Jahr wieder in Essen.“ Es bleibt also abzuwarten, ob es dazu kommt.
>>> INFO: German Football League
- Die Liga ist Ende der 1970er Jahre gegründet worden. In der am Samstag beendeten Saison 2023 gingen 15 Teams – aufgeteilt in eine Nord- und eine Süd-Gruppe – an den Start. Nach der Hauptrunde wurden Playoffs gespielt, an deren Ende der GFL Bowl stand.
- Das Finale vom Samstag ist nicht das erste American-Football-Finale in Essen. Bereits in den 80er Jahren, genauer gesagt 1982 und 1984, fand der Saisonhöhepunkt in Essen statt.
Unsere Vorberichterstattung zum GFL Bowl in Essen:
Es ist ein ungewohnter Anblick. Im Stadion an der Hafenstraße in Essen standen sich am Samstag die Potsdam Royals und Schwäbisch Hall Unicorns gegenüber. Statt Fußball spielten die beiden Mannschaften Americn Football und trugen die Deutsche Meisterschaft – den „GFL Bowl“ untereinander aus. Schlussendlich setzte sich das Team aus Potsdam mit 34:7 gegen die Unicorns durch.
9516 Zuschauerinnen und Zuschauer kamen ins Stadion, um sich die Partie anzusehen, die auch im Fernsehen (Sport 1) zu sehen war. Doch nicht erst mit Kick-Off startete Essen in seinen Football-Tag. Los ging es am Stadion bereits um 12 Uhr mit einem Fanfest. Unsere Fotografin Kerstin Kokoska war mit der Kamera vor Ort.
GFL Bowl in Essen: Unsere Vorberichterstattung können Sie im Folgenden nachlesen
Wenn am Samstag (14. 10./17 Uhr) im Stadion an der Hafenstraße zwei Mannschaften aufeinandertreffen, dann sind das nicht die Herren von Rot-Weiss Essen oder die Damen der SGS Essen, die zum Heimspiel laden. Stattdessen stehen sich dann zwei Teams gegenüber, die auf die Namen Potsdam Royals und Schwäbisch Hall Unicorns hören – und nicht einmal Fußball spielen. Die Mannschaften tragen am Wochenende in Essen die Deutsche Meisterschaft im American Football aus, es geht um die „Beule“ – so wird die prestigeträchtige Trophäe genannt.
Die Kontrahenten heißen ab 17 Uhr genauso wie schon im Vorjahr, an der Hafenstraße kommt es zur Neuauflage des letztjährigen „GFL Bowls“, wie das deutsche Finale in Anlehnung an den „Super Bowl“ in Nordamerika heißt.
„GFL Bowl“: Bisher sind 6500 Tickets für Samstag verkauft
„Bisher sind 6500 Tickets verkauft“, sagte Fuad Merdanovic, Präsident des American Football Verbands Deutschland (AFVD) mit Sitz in Frankfurt unter der Woche. Im Vorfeld habe man sich eine Zielmarke von 7000 verkauften Karten gesetzt – das Stadion an der Hafenstraße hat aktuell ein Fassungsvermögen von über 20.300 Plätzen. Bei einer Pressekonferenz Ende Juli im Stadion hatte man sich optimistischer gezeigt und auf ein ausverkauftes Haus hofft. Tickets sind also noch zu haben.
Auch wer keine Eintrittskarte kaufen will, kann sich am Samstag (14. 10.) zum Stadion in Bergeborbeck aufmachen. Der „GFL Bowl“ wird von einem Rahmenprogramm flankiert.
„GFL Bowl“ in Essen: Das ist rund ums Stadion am Samstag geplant
- 12 Uhr: Los geht es vor Ort bereits fünf Stunden vor dem Kick-off. Am Mittag öffnet die Fanzone samt Bühne und Musik von DJ Firstdub, zudem soll es Merchandise-Stände geben und Aktionen zum Mitmachen geben. „Dazwischen Getränkestationen und American Food Stände mit überdachten Bierbänken und Stehtischen für die zahlreichen Fans aus ganz Deutschland“, teilt der AFVD mit. Der Verband erwartet ein großes Treffen der deutschen „Football Family“.
- 13 Uhr: Auf der Bühne der Fanzone startet eine „Count Down Show“ die von Roman Motzkus und Carsten Spengemann moderiert wird. Das Kommentatoren-Duo ist in der Szene bekannt, kommentiert Spiele der National Football League (NFL) und betreibt einen Podcast.
- 15.30 Uhr: Die Stadiontore werden geöffnet. „Über 200 Cheerleader, 20 Maskottchen und einige weitere Programmpunkte werden die Zeit bis zum Kick-off verkürzen“, so der AFVD.
- Kurz vor 17 Uhr: Kurz vor dem Start des deutschen Finals des Football-Spiels wird im Stadion die Nationalhymne erklingen, gesungen von Rebecca Blanz, Sopranistin der Philharmonie Essen. Der Spielball soll „mit donnerndem Lärm des Harley Clubs Rhein-Ruhr Chapter“ auf das Feld gebracht werden.
- 17 Uhr: Essens OB Thomas Kufen wird zusammen mit seinen Amtskollegen aus Schwäbisch Hall und Potsdam den Münzwurf durchführen, dann startet der „GFL Bowl“.
>>> INFO: TV-Übertragung und Tickets
- Das deutsche Football-Finale wird am Samstag (14. 10.) ab 16.55 Uhr im Free-TV und im Internet unter https://tv.sport1.de/live/event/1260389 übertragen.
- Tickets sind unter https://gfl-bowl.de/tickets/ ab 15 Euro (ermäßigt ab zehn Euro) erhältlich, für Kinder bis sechs Jahre ist der Eintritt frei.
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