Neuer Handelshof-Schriftzug: Warum „Essen diese“ raus ist
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Essen. In Essen wird ein Werbeslogan gesucht, der auf dem Handelshof „Die Folkwangstadt“ beerben soll. Ein beliebter Vorschlag wird es definitiv nicht.
Welcher Schriftzug soll künftig vom Essener Handelshof prangen? Seitdem „Die Einkaufsstadt“ Geschichte ist und „Die Folkwangstadt“ nur eine temporäre Lösung sein soll, gibt es kaum etwas in der Stadt, was zu derart großem Beteiligungsdrang bei den Essenerinnen und Essener führt.
Alleine nach dem offiziellen Aufruf der Stadt im Frühjahr gingen im Rathaus 2000 Vorschläge per E-Mail ein, heißt es seitens der Verwaltung. Darin nicht mit eingerechnet sind die Ideen, die sich vor allem in den sozialen Netzwerken in den Kommentarspalten finden – deren Zahl dürfte gar in die Zehntausende gehen.
Handelshof in Essen: Jury-Treffen zum neuen Schriftzug vergangene Woche
Über das, was bald tatsächlich jeden am Tor zur Innenstadt begrüßen soll, entscheidet aktuell eine Jury in Zusammenarbeit mit einer Textagentur. In einer Jury-Sitzung in der vergangenen Woche sind die 2000 eingegangenen Vorschläge zunächst gesichtet worden.
Noch steht also nicht fest, welcher Slogan am Ende realisiert wird – dafür aber, welcher es definitiv nicht wird: „Essen diese“ – die Buchstaben der populärsten Meme-Seite der Stadt mit alleine auf Instagram aktuell 77.300 Followern – wird es nicht. Auf Anfrage heißt es von Stadtsprecherin Silke Lenz sogar: „’Essen diese’ war nicht der meistgenannte Vorschlag.“ Sie schiebt aber nach: „Aber er war natürlich einer der Highscorer.“ Alleine das wäre aber noch kein Ausschlusskriterium.
Allerdings habe man sich darauf verständigt, dass der neue Slogan ein Willkommensgruß an alle Menschen ist. Laut Lenz ist deshalb eine Vorgabe, dass der Spruch nicht nur von den eigenen Bürgerinnen und Bürgern verstanden wird, sondern auch von denjenigen, die nicht aus Essen kommen.
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Handelshof in Essen: Welcher Werbeslogan wird es?
Aber was wird es denn nun? Noch unklar. Die Jury hat sich am letzten Freitag zusammen mit einem Fachbeirat (siehe weiter unten) getroffen. „Dabei haben wir über Kategorien und Vorschläge diskutiert“, erklärt Silke Lenz, die selbst Mitglied der neunköpfigen Jury aus Politik, Verwaltung und Stadtgesellschaft ist. Dabei hätten sich Kategorien wie „Kultur“ und „Grünes“ herauskristallisiert, aber auch so etwas wie „Mundart und Dialekt“. Letzteres meint Dinge, die in der Essener Bergbautradition stehen, Stichwort Ruhrpott. Gerade aus dieser Kategorie stammten zahlreiche der eingegangenen Vorschläge, so Lenz.
Am Ende des Tages habe man sich auf elf Vorschläge geeinigt. Diese eint nach Angaben der Stadtsprecherin Folgendes: „Sie vermitteln ein Lebensgefühl, mit dem sich alle Essenerinnen und Essener identifizieren können.“ Die elf Slogans seien nun einem Texter vorgelegt worden. Dieser war durch eine Ausschreibung schlussendlich benannt worden. Kommt der Texter selbst aus der Stadt? Auf Nachfrage unserer Redaktion sagt Silke Lenz: „Nein, er kommt nicht aus Essen.“
Seine Aufgabe ist es nun, die von der Jury ausgewählten Slogans zu sichten, um daraus eine professionelle Werbebotschaft zu entwickeln. Abgesprochen ist laut Lenz, dass er eine kleine Auswahl der Jury vorlegen soll. Diese wird dann wiederum dem Rat der Stadt Essen die Botschaften präsentieren. Dieser entscheidet am Ende, was künftig auf dem Handelshof stehen soll. Wann wird das der Fall sein? „Vermutlich noch nicht in der Ratssitzung Ende Oktober“, so Lenz. In diesem Jahr soll es aber noch so weit sein.
>>> INFO: Das ist die Jury, die über den Handelshof-Schriftzug berät:
Christiane Moos (CDU-Ratsfrau)
Torben Münning (CDU-Ratsherr)
Julia Klewin (SPD-Ratsfrau)
Silas Haake (Grünen-Ratsherr)
Muchtar Al Ghusain (Kulturdezernent)
Silke Lenz (Leiterin Presse- und Kommunikationsamt)
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