Essen-Werden. Beim Ideenwettbewerb für klimafreundliche Nachbarschaften gab es 1000 Euro für „Haus Wunderbar“ in Essen-Werden. Warum das Projekt besonders ist.
Der Verein „Leben in Vielfalt“ darf sich freuen: Beim Ideenwettbewerb für klimafreundliche Nachbarschaften der Nebenan.de-Stiftung konnte sich das Werdener Projekt „Haus Wunderbar“, das der Verein in der Abteistadt betreibt, unter den 20 Gewinnen platzieren. 1000 Euro Preisgeld gab es. „Das Geld hilft uns, unser Projekt weiter umzusetzen“, sagt Christiane Gregor.
„Leben in Vielfalt“ fungiert als ein Dachverein
Die Vorsitzende der Flüchtlingshilfe „Werden hilft“ gehört zum Kernteam Klima-Entscheid Essen, hat die Initiative „Gemeinsam für Stadtwandel Werden” im Stadtteil mit etabliert und ist als Leiterin des Gute-Klima-Festivals in Altenessen aktiv. Zu Jahresbeginn hatte sie, wie von dieser Redaktion berichtet, mit einigen engagierten Werdenerinnen und Werdenern den Verein „Leben in Vielfalt“ gegründet.
Unter seinem Dach sollen Initiativen aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz eine Heimat – und Interessierte einen Anlaufpunkt finden. Im „Haus Wunderbar“, dem kleinen Fachwerkhaus in der Rittergasse 25, in dem früher Gastronomie ansässig war, haben die Aktiven die entsprechenden Räume gefunden. Und seit dem letzten Besuch der Redaktion Ende Januar hat sich eine ganze Menge getan.
Das 110 Quadratmeter umfassende Fachwerkhaus aus dem späten 19. Jahrhundert wurde sichtbar aufgemöbelt. Die Wände wurden repariert und frisch gestrichen, die Böden überarbeitet, Türen und Verkleidungen instand gesetzt sowie sanitäre Anlagen modernisiert – das Ganz möglichst energetisch klimaneutral.
Der Gastraum ist der Mittelpunkt des Hauses
„Der Gastraum im Erdgeschoss ist unser zentraler Raum für Besprechungen, Vorträge, Workshops“, erläutert Karin Schmidt, die mit dem Ernährungsrat Essen ebenfalls unter das Dach von „Leben in Vielfalt“ geschlüpft ist und regelmäßig das Co-Working-Space unterm Dach als Büro nutzt. Ein anderer Raum wird für Gymnastik- und Entspannungskurse genutzt.
Ein drittes Zimmer ist jetzt für Upcycling-Projekte hergerichtet worden. Birgit Schulte („Werden hilft“) ist hier federführend tätig. Im Fokus stehen die Reparatur und das Wiederverwenden von Textilien: „Wir stellen die Nähmaschinen zur Verfügung. Jeder kann sich ausprobieren, man hilft sich gegenseitig.“
Es gibt außerdem eine Gemeinschaftsküche: Wie alle Möbel sind auch diese gebraucht und von den Vereinsmitgliedern aufgearbeitet worden. Lediglich der Kühlschrank sei neu, sagt Katrin Schmidt: „Stromsparend und FCKW-frei.“
Hochbeete sollen für die Kinder ein Betätigungsfeld sein
Draußen ist ein kleiner Hochbeet-Garten entstanden, der künftig für Kita-Kinder und Grundschüler zum Betätigungsfeld werden soll. Angebote wie eine Leih- und Verschenke-Bar mit Gegenständen oder geretteten Lebensmitteln, Workshops zur Zukunftsküche, zum Insektenhotelbau oder zu Kosmetik zum Selbermachen – Ideen gibt es viele.
„Die 1000 Euro werden wir zum Beispiel für Info-Veranstaltungen und Workshops nutzen“, so Katrin Schmidt. Die Strahlkraft des Vereins soll dabei nicht nur in Werden wirken, Initiativen aus anderen Stadtteilen sind sehr willkommen. Ehrenamtliches Engagement für die Nachbarschaft, da sind sich die Aktiven einig, lohnt sich auf jeden Fall. Was sich auch in Zahlen niederschlägt: Von anfänglich 27 Mitgliedern ist der Verein auf inzwischen 50 angewachsen.
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