Essen-Werden/Schuir. Der Verein „Werden hilft“ ist im Kloster Essen-Schuir aktiv, wo 200 Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht sind. Diese Aktionen sind geplant.

Täglich kommen Geflüchtete aus der Ukraine in Essen an. „Wir haben uns mit unserem Verein an das Kloster Schuir angedockt“, berichtet Christiane Gregor, Vorsitzende von „Werden hilft“, und führt aus: „Mit 350 Personen ist die Unterkunft jetzt voll belegt, knapp 200 kommen aus der Ukraine.“ Mit Hilfe der Ehrenamtsagentur, die Dolmetscher stellt, sollen bereits in der kommenden Woche erste Angebote auf die Beine gestellt werden.

Bestehende Kinderbetreuung wird erweitert

„Für uns ist es zunächst wichtig, zu erfahren, welche Bedürfnisse die Geflüchteten haben.“ Etliche unter den Kriegsbetroffenen hätten Hals über Kopf ihre Heimat verlassen müssen. Da sei beispielsweise die Frage, ob Kleidung oder Schuhwerk fehlen. Für die Kinder im Kloster Schuir gebe es bereits jeden Nachmittag eine Betreuung mit Spielmöglichkeiten, „das werden wir erweitern“.

Einen großen Zuspruch erlebten die Grünen der Bezirksvertretung IX bei ihrer Sammlung von Hilfsgütern vor dem Rathaus in Werden.
Einen großen Zuspruch erlebten die Grünen der Bezirksvertretung IX bei ihrer Sammlung von Hilfsgütern vor dem Rathaus in Werden. © Hicking-Göbels

Sprachkurse anzubieten, sei ein weiteres Ziel des Vereins. „Und die unkomplizierte Vermittlung in Wohnungen. Da haben wir schon einige Angebote bekommen.“ Jedes einzelne werde durch den Verein geprüft. „Wir besichtigen die Räume und schauen dann, für welche Familien das passend ist.“

Gesprächscafé immer montags im Jugend- und Bürgerzentrum

In der letzten Märzwoche soll zudem ein Gesprächscafé starten. Veranstaltungsort ist das Jugend- und Bürgerzentrum Werden, Wesselswerth 10. „Immer montags von 10 bis 12 Uhr wollen wir den Geflüchteten Gelegenheit geben, sich dort in lockerer Atmosphäre auszutauschen. Mit uns und untereinander natürlich“, erklärt Christiane Gregor. „Hierfür suchen wir noch Leute, die ukrainisch sprechen.“

Benefizkonzert für die Ukraine-Hilfe

Gemeinsam veranstalten der Verein „Werden hilft“, die Organisation Cap Anamur und der Förderverein Evangelische Kirche Werden ein Benefizkonzert für die Menschen in der Ukraine. Das Motto lautet „Gemeinsam für Frieden“.

Das Konzert findet statt am Sonntag, 27. März, um 17 Uhr in der ev. Kirche Werden, Heckstraße 54-56. Russische und ukrainische Musiker und Künstler spielen und tanzen für den Frieden.

Der Eintritt ist frei. Um Spenden für die Ukraine über Cap Anamur wird gebeten. Es gilt die 2G-Regel. Während des Konzerts besteht Maskenpflicht.

Unterstützung für „Werden hilft“ kommt von den Nähfrauen von St. Kamillus. Sie haben in den vergangenen Wochen viele Kuschelkissen genäht, die nun an Flüchtlingskinder verteilt werden sollen. Anne Lach, die die Nähgruppe leitet, hatte bei der Übergabe gleich ein schönes Erlebnis: „Es kam eine Familie mit einem fünfjährigen Jungen an, der sich gleich in eins der Kissen einkuscheln konnte“.

Die Bereitschaft der Werdener Bevölkerung, der Ukraine zu helfen, sei groß, betont Christiane Gregor. „Wichtig ist uns, die Russen nicht auszugrenzen. Deshalb gibt es auch das gemeinsame Konzert von ukrainischen und russischen Künstlern in der evangelischen Kirche. Es findet am 27. März statt.“

Sammlung von Hilfsgütern für die Ukraine erfolgreich

Einen großen Zuspruch erlebten auch die Grünen der BV IX bei ihrer Sammlung von Hilfsgütern. Ein VW Bully und ein Ford Transit seien voll bepackt worden mit Erste-Hilfe-Sets, Medikamenten, Fahrradhelmen, Schlafsäcken und Isomatten, berichtet Fraktionsvorsitzender Ludger Hicking-Göbels. „Ich hatte das Gefühl, unser Werdener Drogeriemarkt war an diesem Samstag leer gekauft, insbesondere was Babynahrung und Windeln betrifft.“ Darüber hinaus konnten vom Werdener Kinderarzt Werner Strahl Spendengelder für die Organisation „Cap Anamur“, die vor Ort in der Ukraine im Einsatz ist, gesammelt werden.

Die Grünen wünschen sich angesichts des Flüchtlingsstroms eine weitere Unterkunft: das Kardinal-Hengsbach-Haus. Dazu teilt die Stadt auf Anfrage mit, dass derzeit Gespräche mit dem Eigentümer stattfänden, konkrete Ergebnisse gebe es noch nicht.