Essen. Verregnete Sommerferien, maue Besucherzahlen – nun beendet das Freibad Hesse in Essen-Dellwig die Saison. Zum Schluss wird noch mal gefeiert.
Mit leichter Wehmut bereitet sich das Freibad Hesse in Essen-Dellwig auf das Ende der Sommersaison vor. Von den erhofften Besucherzahlen sei man diesmal weit entfernt, bis zum letzten Saisontag am 10. September dürfte sich das nicht mehr grundlegend ändern. „Es war eine gebrauchte Saison“, sagt Josha Westkamp, Geschäftsführer des Vereins Ruwa Dellwig, der das Bad betreibt.
Regenwetter in den Ferien: Trauerspiel für die Kinder in Essen
Die Formulierung stamme aus dem Leistungssport und bedeute, „dass man hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist“. Für das kleine Freibad am Rhein-Herne-Kanal lassen sich die Erwartungen an eine durchschnittliche Saison beziffern: Mit 45.000 bis 50.000 Badegästen dürfe man rechnen. In diesem Jahr ist das unerreichbar: Bis zum 30. August waren es erst 34.546 Besucher und Besucherinnen. Selbst wenn er Wasserballer und Schwimmkursteilnehmer dazu addiere, komme er nur auf 36.800, sagt Westkamp.
Auch wenn sich das Hesse-Team nicht am Supersommer 2018 mit 81.000 Besuchern misst, ist das frustrierend. Nach den Gründen muss der Ruwa-Geschäftsführer nicht lange suchen: Während man in Teilen Europas unter Gluthitze litt, war es hierzulande häufig eher frisch und: „Die Sommerferien waren fast durchweg verregnet“, sagt Westkamp. „Ein Trauerspiel vor allem für die daheimgebliebenen Kinder.“
Wie groß die finanziellen Einbußen sind, könne er noch nicht genau sagen. „Aber bei schlechtem Wetter haben wir nicht nur geringere Einnahmen, sondern gleichzeitig höhere Heizkosten.“ Ganz unerheblich dürfte der Verlust also nicht sein. Man sei daher mit den Sport- und Bäderbetrieben im Gespräch.
Höherer Zuschuss könnte Freibad helfen
Ob die Stadt dem Freibad für dieses Jahr einen höheren Zuschuss gewährt und wie der Verein als Betreiber des Bades das später ausgleichen kann, ist offen. Westkamp betont, „dass man in Dellwig bekanntlich nicht den Kopf in den Sand stecke“ und noch auf ein paar sommerliche Tage in der letzten Betriebswoche hoffe.
Das Wochenende 9./10. September bietet als Schlusspunkt der Saison dann noch einmal viel Programm. Am Samstag wird es ein Wasserball-Turnier zu Ehren von Thomas Hobert geben, bei dem sich Frauen- und Männer-Teams aus Essen und Umgebung messen. Hobert, der die Wasserball-Abteilung von Ruwa Dellwig leitete, ist am 10. März 2023 nach schwerer Krankheit im Alter von nur 50 Jahren verstorben. Als Spieler und in vielen Funktionen hat sich Hobert um den Sport verdient gemacht und sich den Namen „Mister Wasserball“ erworben. Emotional dürfte es werden, wenn alte Weggefährten am Abend für ihn „noch einmal die Badekappe aufsetzen“.
Sommerfest am letzten Saisontag
Am Sonntag (10.9.) findet dann zum vierten Mal das Ruwa-Sommerfest statt, das Kindern Spiele an Land und zu Wasser bietet – und nebenbei Kuchen, Waffeln, Eis, Chicken Nuggets und Pommes. So könnte am Ende einer verregneten Badesaison doch mancher satt und zufrieden nach Hause gehen.
Saisonausklang mit Turnier, Sommerfest und Hundeschwimmen
Am Samstag, 9. September, wird das Freibad „Hesse“ am Scheppmannskamp 6 in Essen-Dellwig zum Schauplatz eines Wasserball-Turniers zu Ehren des verstorbenen Wasserballer Thomas Hobert.
Letzter Saisontag ist Sonntag, 10. September. Ab 12 Uhr finden die Platzierungsspiele sowie das Ruwa-Sommerfest für Familien statt. Unterstützt vom Allbau stellt der Verein Spielmobil und Hüpfburgen bereit, im Wasser warten Boote, Pirateninseln und Schwimmspielzeug.
Am Sonntag, 24. September, startet um 11 Uhr das Hundeschwimmen, mit dem die Saison endgültig endet. Eintritt: 50 Cent pro Pfote. Weitere Infos unter: 0201-31655921 oder auf: www.ruwa-dellwig.de
Und wer mag und einen Hund hat, kann am Sonntag, 24. September, noch einmal ins Freibad Hesse zurückkehren: Die Vierbeiner dürfen sich dann im Nichtschwimmerbecken austoben, das selbstverständlich vor dem Saisonstart 2024 aufs gründlichste gereinigt werde. Nach einer mehrjährigen Pause hatte das Freibad das Format im vergangenen Jahr wieder aufgenommen: 800 Besucher seien da gekommen und etwa halb soviele Hunde, sagt Westkamp. Pluspunkt des Hundeschwimmens: „Das funktioniert auch bei Wind und Wetter.“
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