Essen. Noch nie zuvor hat eine Essener Wasserball-Mannschaft den Sprung in die 2. Bundesliga geschafft. Das sind die entscheidenden Erfolgsfaktoren.
Natürlich war die Aufstiegsfeier feuchtfröhlich, was denn sonst? Bis tief in die Nacht feierten die Wasserballer der SGW Essen im Freibad Dellwig den Einzug in die 2. Bundesliga. „Es war eine tolle Party“, schwärmt Harald Wittig, der Vorsitzende von RuWa Dellwig, noch heute. Seine Jungs hatten auch allen Grund, sich zu freuen nach dieser nahezu sensationellen Saison. Zweite Liga, das hatte vor ihnen noch keine Essener Wasserball-Mannschaft geschafft.
Die Gemeinschaft aus Spielern der Vereine PSV, Essen 06 und Aegir hatten sich zwar den Aufstieg zum Ziel gesetzt, doch die erste Saison nach der langen Corona-Pause begann für sie alles andere als gut. Gleich zum Auftakt gab es eine Klatsche gegen die Zweite des Bundesligisten SGW Rhenania/BW Poseidon Köln. Die fast zwei Jahre Wettkampf-Abstinenz waren anscheinend nicht spurlos an den Essenern vorbeigegangen. Doch die Spieler um Kapitän Maximilian Wittig antworteten prompt und eindrucksvoll. In den verbleibenden 17 Partien gaben sie nur noch einen einzigen Punkt ab (16 Siege, 1 Unentschieden).
Trainer Fuhrmann-Mülfarth geht bei SGW Essen in den Ruhestand
Trainer Martin Fuhrmann-Mülfarth, der nun nach 40 Jahren am Beckenrand seinen Abschied genommen hat, schaffte es, die Spieler nicht nur körperlich fit zu machen, sondern auch mental als Mannschaft einzuschwören. Über Video-Einheiten im Lockdown und neue Trainingszeiten auf dem großen Feld im Leistungszentrum Rüttenscheid gelang es der SGW, eine überragende Leistung ins Wasser zu bringen.
Wie sehr das Team funktionierte, war daran zu erkennen, dass die Essener selbst Ausfälle von Leistungsträgern kompensieren konnten. Immer wieder waren es andere Namen, die sich als Spieler des Tages auszeichneten. Ob Linkshänder Robert Turovskyy mit seinen 47 Treffern bester Torschütze oder Tobias Schmidt mit seinen acht Toren gegen Duisburg Rheinhausen.
Die richtige Mischung für eine erfolgreiche Spielzeit
Beim entscheidenden Spiel gegen den direkten Konkurrenten SGW Rhenania/BW Poseidon Köln II war schließlich die Mannschaft der Erfolgsgarant. Die richtige Mischung war’s: Die jungen Wilden wie Tom Leuchtenberg, Paul Schäfer und Daniel Hobert gepaart mit der Erfahrung von Jonas Feldhoff, Tim Groß, Timm Schaeper, Alex Meyring ergänzt durch die Nervenstärke von Björn Köller und Sebastian Ebel. Ebel war es, der gegen den später Drittplatzierten BW Bochum vier Sekunden vor dem Ende zum Ausgleich traf und immerhin ein Unentschieden sicherte.
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Zum Saisonfinale gegen die WSG Oberhausen kamen fast 400 Zuschauer nach Dellwig. 30:9 besiegten die Gastgeber das Schlusslicht und ließen sich danach feiern.
Mit einem Heimsieg gegen den Zweitligisten Lünen qualifizierten sich die Essener auch für die DSV Pokalrunde 2023. Nach regulärer Zeit stand es unentschieden, danach hielt Torhüter Maximilian Wittig drei Fünfmeter und sicherte den Einzug ins NRW-Pokalhalbfinale. Dieser Erfolg macht Hoffnung für die kommende Saison in der 2. Liga. „Gegen Lünen haben wir gezeigt, dass wir auch dort mithalten können“, sagt Harald Wittig.
Das sind die Spieler der Essener Meistermannschaft
Diese Spieler schafften den Aufstieg in die 2. Liga: Maximilian Wittig, Pierre Bonett, Paul Schäfer, Timm-Marvin Schaeper, Sebastian Ebel, Daniel Hobert, Björn Köller, Tobias Schmidt, Tom Lechtenberg, Robert Turovsky, Jonas Martin Feldhoff, Lukas Weigand, Pascal Plucinski.
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