Essen-Werden. Im Essener Süden ist das Grillen auf der Brehminsel verboten, im Löwental in einer Zone erlaubt. Halten sich Grillfans daran? Eine erste Bilanz.
Anfang der Woche unkten in den Sozialen Medien schon einige Bürgerinnen und Bürger aus dem Stadtteil, das Grillverbot auf der Brehminsel sei aufgehoben: Das entsprechende Hinweisschild war nämlich verschwunden. Doch dem ist nicht so. Inzwischen ist das Verbotsschild zudem wieder montiert.
Denn ob mit oder ohne Schild, ob vor der Fußgängerbrücke aufgestellt oder eben – wie geschehen – dahinter: Es bestehe grundsätzlich ein Grillverbot auf der Brehminsel, erklärt die Stadt auf Nachfrage.
Beschilderung verweist auf Landschaftsschutzgebiet
Durch die Genehmigung und Einrichtung von Grillzonen sei gleichzeitig im jeweiligen Stadtbezirk ein Grillverbot in Kraft getreten, so die Erläuterung. Und: „Da die Brehminsel ein beliebter Ort zum Grillen war, entschied die Stadt Essen, zur Abwendung einer besonderen Gefahrensituation im Landschaftsschutzgebiet, explizit das Grillverbot dort durch eine Beschilderung hervorzuheben.“
Auch wenn es in einigen Facebook-Gruppen bezweifelt wird: Kontrollen, ob das Verbot auch eingehalten wird, finden statt. „Auf der Brehminsel wurde an den Wochenenden temporär mit Zugangskontrollen gearbeitet.“ Insgesamt seien, so eine Stadtsprecherin, fünf Grillgruppen bereits vor dem Grillen auf das Verbot hingewiesen und auf die Grillzone Löwental verwiesen worden. „In zwei Fällen wurde eine Ordnungswidrigkeitsanzeige gefertigt“, teilt die Stadt als Resümee der letzten Hitze-Wochenenden mit.
Eine Werdenerin kann für sich bereits positive Erfahrungen verbuchen: „Ich bin täglich auf der Brehminsel. Es ist ein Riesenunterschied: kein ekelhafter Müll, keine Grillkohle unter den Bäumen, kein Gestank. Es wird gespielt und gepicknickt. Die Natur wird genossen und gleichzeitig geschont“, schreibt sie in einer Facebook-Gruppe.
Oberstes Ziel ist der Schutz der Bäume
Im Löwental finden ebenfalls regelmäßig Kontrollgänge statt. Dafür seien zwei Teams des Kommunalen Ordnungsdienst der Stadt Essen sowie zwei Kräfte der RGE eingesetzt. Denn die Fläche, auf der gegrillt werden darf, ist auf einen Wiesenbereich von circa 3000 Quadratmetern beschränkt und durch Poller gekennzeichnet. Sie befindet sich weit entfernt von Bäumen.
„Die Bäume zu schützen, ist einer der Hauptgründe für die Auswahl dieses Areals“, erläutert Ludger Hicking-Göbels, stellvertretender Vorsitzender der Bezirksvertretung IX. Vor Ort hätten die BV-Mitglieder gesehen, wie fahrlässig Grillfans mit den Bäumen umgehen: „Da wurde nicht nur am Fuß des Baumes gegrillt, sondern die heiße Kohle auch noch achtlos am Stamm abgelöscht.“ Dass die Menschen bei großer Hitze unter den Bäumen Schatten finden wollen und ihre Decken ausbreiten, dass sei selbstverständlich. „Aber es ist zumutbar, fürs Grillen ein paar Meter zu laufen.“
400 bis 500 Leute tummeln sich bei gutem Wetter im Löwental
400 bis 500 Personen zählte der Ordnungsdienst an den jetzt sehr heißen Wochenenden. Grillgruppen außerhalb der Grillzone wurden belehrt und aufgefordert, sich in die Grillzone zu begeben. „Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass sich in Einzelfällen Diskussionen zwar nicht immer verhindern lassen, das Verständnis für die vorgeschlagene Maßnahme jedoch überwiegt“, so die Stadt. Sie kündigt an: Die Kontrollmaßnahmen werden über den Sommer fortgeführt.
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