Essen. Ordnungsdezernent Christian Kromberg wirbt für ein Grillverbot in Stadtparks. Wie halten es Essens Nachbarstädte damit?
Ordnungsdezernent Christian Kromberg hat eindringlich für ein Grillverbot in städtischen Grünanlagen geworben. Die Stadt habe bislang es bislang mit konventionellen Methoden wie Kontrollen und dem Aufstellen zusätzlicher Abfallbehälter versucht, sagte der städtische Beigeordnete am Mittwoch vor dem Ratsausschuss für öffentliche Ordnung. Dies leider vergebens. Kromberg sprach von einer „Okkupation des öffentlichen Raumes“, durch Bürger, die Parkanlagen grillen. Andere wie Spaziergänger oder spielende Kinder würden dadurch erheblich gestört und eingeschränkt. Die Stadt will das Grillen deshalb ab dem kommenden Jahr nur noch auf dafür ausgewiesenen Flächen erlauben. Die Entscheidung darüber fällt am 26. August im Rat der Stadt.
CDU, Essener Bürgerbündnis, Tierschutzpartei und AfD sind für ein Grillverbot
Vertreter der CDU und des Essener Bürgerbündnis signalisierten bereits im Ordnungsausschuss, dass sie dem Vorschlag der Verwaltung folgen werden. Da geltende Spielregeln nicht eingehalten würden, müsse ein Verbot leider sein, argumentierte Ratsherr Fabian Schrumpf (CDU) in Anspielung auf Abfallberge, die sich in Grünanlagen wie der Brehminsel in Werden oder dem Stadtgarten regelmäßig geradezu auftürmen. Auch die AfD spricht sich für ein Grillverbot aus. Die Tierschutzpartei fordert, damit erst gar nicht bis zum nächsten Jahr zu warten. Angesichts der Hitze und der damit verbundenen Brandgefahr, möge die Stadt das Grillen in Grünlagen umgehend verbieten. Die Feuerwehr sieht dafür keine Veranlassung.
Die SPD möchte zu nächst Näheres erfahren zum Bedarf an Flächen, die als „Grillzonen“ ausgewiesen würden und auch zum Bedarf an Personal. Denn ein Grillverbot soll, wie Kromberg ankündigte, durch Mitarbeiter des Ordnungsamtes kontrolliert werden.
Grüne nennen ein Konzept der Stadt für den Umgang mit dem Grillen in Parks überfällig
Die Grünen ließen durchblicken, dass sie sich mit einem Verbot sehr schwer tun würden. Gleichwohl sehen auch sie Handlungsbedarf. Ein Konzept, wie die Stadt mit dem Grillen im öffentlichen Raum umgehen soll, sei seit mindestens zwei Jahren überfällig.
Die Linke lehnt ein Grillverbot ab. Ein solches wäre aus ihrer Sicht unsozial, träfe es doch vor allem Bürger, die über keinen Garten oder Balkon verfügten. Bevor die Stadt sich festlege, solle mit allen Beteiligten gesprochen werden - ich nur mit jenen, die sich beschweren, sondern auch mit jenen, die in Parks grillen.
Die Nachbarstädte gehen unterschiedlich mit dem Grillen im öffentlichen Raum um
Wie halten es Nachbarstädte mit dem Grillen im öffentlichen Raum?
In Bottrop ist das Grillen in städtischen Grünanlagen grundsätzlich verboten. Gleiches gilt in Velbert, wo das Grillen nur auf fünf öffentlichen Grillplätzen erlaubt ist. Auch die Stadt Mülheim gestattet das Grillen nur an Grillplätzen zum Beispiel am „Ruhrstrand“ im Stadtteil Saarn. Grillplätze müssen dort vorher reserviert werden.
In Bochum darf in öffentlichen Grünanlagen gegrillt werden. Beschränkungen gibt es nur dort, wo andernfalls eine Waldbrandgefahr bestünde. An besonders beliebten Stellen hat die Stadt zusätzliche Müllbehälter aufgestellt. Auch gibt es dort Möglichkeiten, Holzkohlenreste und Asche zu entsorgen.
Auch Gelsenkirchen erlaubt es grundsätzlich in öffentlichen Grünanlagen zu grillen. Wie überall sind Naturschutzgebiete und Wälder davon ausgenommen. Die Stadt verweist aber gerne auf öffentliche Grillplätze im Revierpark Nienhausen. Ein besonderer Fall ist der Rhein-Herne-Kanal. Zuständig ist das Wasserschifffahrtsamt. Die Wasserschutzpolizei schreite ein, wenn die Gefahr besteht, dass Wiesen durchs Grillen in Brand geraten können.
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